Augsburger Allgemeine (Land Nord)
In Mertingen sollen Bäume gefällt werden
Grund ist die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer
Bäume zu fällen ist nie eine schöne Sache. Das weiß auch Veit Meggle, Bürgermeister von Mertingen. Trotzdem musste der Gemeinderat über ebendieses Thema debattieren – und entschied sich mehrheitlich für die Fällung von zwölf Bäumen an der Donauwörther Straße. Dass die Fällung demnächst in Angriff genommen wird, ist allerdings nicht gesagt. Im Gegenteil: Die Maßnahme könnte sich Monate verschieben.
Auslöser der Situation war die regelmäßig stattfindende Kontrolle der Bäume an Mertingens Straßen. „Wie alle Gemeinden sind wir zur Verkehrssicherung verpflichtet“, erklärt Meggle im Gespräch mit unserer Redaktion. Dies schließe auch ein, dass das sogenannte Straßenbegleitgrün, also sämtliche Grünflächen an Wegen, Straßen und Parkplätzen, durch eine externe Firma begutachtet und die Ergebnisse dokumentiert würden. Solche Kontrollen fänden etwa alle anderthalb Jahre statt, um die Bäume sowohl im belaubten als auch im unbelaubten Zustand besichtigen zu können. „Diese Firma hat uns nach der letzten Begutachtung empfohlen, die zwölf Bäume herauszunehmen.“Gemeint sind zwölf nebeneinanderstehende Bäume, die die Donauwörther Straße von Auchsesheim kommend an der rechten Seite säumen.
Gründe für die geplante Fällung gibt es einige: Die Pflanzflächen seien mittlerweile deutlich zu klein, es gebe sichtbare Schäden an den Gehwegen, unterirdische Leitungen seien nah an den Stämmen gebaut, was die Wurzeln inzwischen beschädige, und die Baumkronen reichten mittlerweile fast an die Freileitungen heran. Worst Case Szenario wäre, wenn einmal etwas passiere – wie im Sommer 2021 in Augsburg, als ein Baum an einem Spielplatz umstürzte und eine Mutter und ihr Kind unter sich begrub. „Wir als Gemeinde stehen nun einmal in der Pflicht, hier für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu sorgen, ein Risiko können wir nicht eingehen.“
Der Gemeinderat habe die Sache intensiv diskutiert und den mehrheitlichen Beschluss gefasst, der Empfehlung aus Gründen der Verkehrssicherung nachzukommen. „Keiner ist ein Freund davon, die Bäume zu fällen“, betont Meggle. Momentan stehen sie auch noch – und ob es so schnell geht mit der Fällung, sei auch unklar. Zunächst müsse die Maßnahme erneut mit den Gutachtern abgeklärt werden, danach mit der Unteren Naturschutzbehörde. „Es gibt da klare Vorschriften, was die Baumfällung betrifft“, so Meggle. So sei der vorgegebene Zeitraum, in dem solche Maßnahmen möglich seien, zwischen Oktober und Februar. „Wenn die Blühsaison und die Brutzeit losgehen, braucht man eine Ausnahmegenehmigung.“Es könnte also schnell gehen – oder bis zum nächsten Oktober dauern.