Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Großbaustelle vor der Schule geht bald los
Im Sommer und Herbst rücken die Bagger in einer wegen Schule und Friedhof rege genutzten Verkehrsachse in Westendorf an. Die Schulstraße wird komplett erneuert.
Westendorf In wenigen Wochen geht es los mit den Arbeiten an der Schulstraße in Westendorf – und das bedeutet, dass es eine Großbaustelle an einer wichtigen Verkehrsachse im Ort geben wird. Nachdem der Gemeinderat Westendorf einstimmig beschlossen hat, das Vergabeverfahren einzuleiten und den formalen Baubeschluss auf den Weg brachte, steht dahinter der folgende Zeitplan: Ab Mitte März wird ausgeschrieben. Der Baubeginn soll direkt nach der Auftragserteilung sein. Die Hochphase der Baustellentätigkeit steht im Sommer und Herbst 2024 an. Das Bauende sei – in der vorliegenden Entwurfsfassung – noch terminiert auf Ende Mai 2025.
Damit wird das Projekt Schulstraße nun ein Jahr später als ursprünglich geplant umgesetzt, dafür sollen der nördliche und südliche Teil der Straße direkt in einem Aufwasch umgesetzt werden – und die Gemeinde rechnet mit einem Zuschuss aus dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz bzw. aus dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz. Die Zuschusshöhe soll sich auf 400.000 bis 500.000 Euro belaufen.
Ursprünglich war geplant, die Schulstraße von der Westendorfer Grundschule bis zur Fünfer-Kreuzung zu erneuern. Dort treffen die Schulstraße (aus Norden kommend und gen Süden weiterführend), die Nordendorfer Straße, der Kapellenweg und die Mühlstraße aufeinander. Anschließend sollte der Rest der Schulstraße, die in die Hauptstraße mündet, angepackt werden. Da die Baumaßnahme verspätet beginnt – weil die Gemeinde mit der Hoffnung auf einen Zuschuss das Projekt kurzzeitig in der Warteschleife geparkt hat – wird also der komplette Straßenzug erneuert. Nach der Schulstraße werde ein „Kassensturz“gemacht, erklärte Westendorfs Bürgermeister Steffen Richter und ergänzt: Erst anschließend könne darüber beraten werden, ob die Sanierung der Nordendorfer Straße in einem ähnlichen Stil anschließend umgesetzt werden könne.
Dass Richter diese eher vorsichtige Planung formuliert und bei der Nordendorfer Straße „auf der Bremse steht“, liegt an den hohen Kosten, die auf die Gemeinde für die Sanierung der Schulstraße zukommen werden. Die Mittelbereitstellung aus der bisherigen Haushaltsund Finanzplanung beläuft sich auf 2,5 Millionen Euro. Das Ingenieurbüro Steinbacher Consult
sorgte mithilfe einer Präsentation für Transparenz in diesem Großprojekt. Die Kosten für die Verkehrsanlagen beziffert das Ingenieurbüro auf rund 1,2 Millionen Euro zuzüglich Baunebenkosten. Der nördliche Teil der Schulstraße schlägt mit 710.000 Euro zu Buche, der südliche Teil mit rund 442.000 Euro.
Hinzu kommen Kosten für die Abwasserbeseitigung. Rund 70.000 Euro fallen für die Gewässeraufweitung an, die westlich der Blankenburger Straße errichtet
werden muss. Für diesen Schritt ist noch der Planungsauftrag zu vergeben. Darüber hinaus wird die neue Regenwasserkanalisation im nördlichen Teil der Schulstraße 322.000 Euro kosten, im südlichen Teil 183.000 Euro. Der neue Schmutzwasserkanal im nördlichen Teil der Schulstraße ist mit 322.000 Euro veranschlagt, im Süden muss dieser Kanal nicht erneuert werden. Ein Teil der Kosten für den Schmutzwasserkanal, die für die Arbeiten und das Kanalstück auf privatem Grund anfallen, wird
auf die Anlieger umgelegt werden müssen. Konkrete Kosten können erst errechnet werden, wenn Angebote vorliegen und die exakten Kanallängen berechnet wurden.
Die Wasserleitungen und Hausanschlüsse werden im gesamten Straßenzug erneuert. Im nördlichen Teil schlagen hier Kosten in Höhe von rund 195.000 Euro zu Buche; im südlichen Teil sind es gut 154.000 Euro. Die Rechnungen hierfür trudeln jedoch nicht bei der Gemeinde ein. Hierfür muss zunächst der Zweckverband zur Wasserversorgung
der Schmuttergruppe bezahlen. Die Kosten, die für die Trinkwasserleitung auf Privatgrund entstehen, werden anschließend auf die Grundstücksinhaber umgelegt.
Sobald die Detailplanung steht, soll es eine Anliegerversammlung im Ort geben, um im Detail darüber zu informieren, mit welchen Einschränkungen die Bürgerschaft wann zu rechnen hat. Dieser Termin wird kurzfristig bekannt gegeben, sobald die Detailplanung mit dem Bauunternehmen steht.