Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Was steckt hinter der Polizeiaktion in Batzenhofen?
Mit zahlreichen Geräten samt Lastwagen und Bagger rückt die Polizei am Dienstagmorgen zu einer Wochenendsiedlung südlich von Gersthofen aus. Dort gibt es öfter Ärger.
In einer Wochenendsiedlung in Batzenhofen kehrt keine Ruhe ein. Erst im vergangenen Jahr war ein Nachbarschaftsstreit vor Gericht gelandet. Dabei war dem Angeklagten vorgeworfen worden, er habe aus einem Holzscheit eine Bombe gebastelt und seinem Widersacher in den Garten gestellt, eine Gartentür mit einem Vorschlaghammer zerstört, fremde Handys in einen Gartenteich geschmissen.
Seit mehr als zehn Jahren soll es dort oben am Waldrand Zoff geben. Schon damals hieß es vor Gericht, in der Siedlung gehe es zu wie im Wilden Westen. Binnen zwei Jahren waren bei der Polizei 29 Anzeigen eingegangen. Kochte der Streit jetzt erneut hoch? Es sind einige Fragen ungeklärt. Fest steht, dass am Dienstag ein großes Polizeiaufgebot in der Wochenendsiedlung unterwegs war. Wie die
Augsburger Staatsanwaltschaft auf Nachfrage bestätigte, fand eine Durchsuchung statt. Dass dabei unter anderem ein Lastwagen der Polizei eingesetzt wurde, lag laut Polizei daran, dass sehr viel Equipment für die Aktion notwendig war, weil das Gelände so unübersichtlich ist. Ob und was gefunden wurde und was der Hintergrund der Aktion war, darüber wurde mit Verweis auf laufende Ermittlungen nichts verraten.
So einen Großeinsatz hatte es dort zuletzt im Januar 2022 gegeben: Mehr als 20 bewaffnete Einsatzkräfte hatten damals ein Grundstück umstellt, nachdem Schüsse gefallen sein sollten.
Damals hatte einer der Nachbarn mit einem Luftgewehr geschossen. Ein anderer wiederum soll ein Holzscheit ausgehöhlt und mit Kleinkaliber- und Platzpatronen gefüllt auf ein benachbartes Grundstück gestellt haben. Dieser Mann war vor gut einem Jahr zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Der letzte Einsatz in dieser Größe war im Jahr 2022.