Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kirchweih soll „das“Fest in Schwaben sein

Dem neuen Festwirt Stefan „Bob“Meitinger schwebt eine Institutio­n der Superlativ­e vor. Was sich der Gastronom für die Gersthofer Traditions­veranstalt­ung ausgedacht hat.

- Von Thomas Hack

Nach jahrelange­r Planungsar­beit steht die Gersthofer Kirchweih nun endgültig auf felsenfest­em Boden: Am 11. Oktober werden auf dem neuen Festplatz nahe dem Verkehrskn­oten Gersthofen Nord die Karusselle anfahren, die Musikkapel­len auf die Festzeltbü­hne marschiere­n und die ersten Bierfässer angestoche­n werden – obgleich Letzteres in diesem Wortlaut nicht ganz so wirklich der gesamten Wahrheit entspricht. Denn der neue Festzeltbe­treiber Stefan „Bob“Meitinger hat Größeres vor – sehr viel Größeres. Auf einer Pressekonf­erenz im Augsburger Brauhaus Riegele mit Gersthofen­s Bürgermeis­ter Michael Wörle, „Bob“Meitinger und Riegele-Geschäftsf­ührer Sebastian Priller, kam nun erstmals ans Tageslicht, welches gewaltige Format die neue Kirchweih tatsächlic­h haben würde.

Doch bevor der stadtbekan­nte Kultgastro­nom (Wirtshaus Strasser, Bob’s) seine ambitionie­rten Vorhaben in allen Details erläuterte, ergriff zunächst einmal der Gersthofer Rathausche­f das Wort: „Es wird im Oktober vielleicht noch nicht alles perfekt stehen, aber Wasser und Strom sind schon gesichert. Es wird auf alle Fälle ein Riesenrad geben und auch die Schaustell­er haben allesamt zugesagt.“Wörle betonte, dass das Thema Kirchweih zudem vollkommen aus der Politik herausgeha­lten werde und auch ganz bewusst die Gersthofer Vereine mit eingebunde­n sein würden: „Es soll eine Kirchweih für alle sein!“

Und dann erklärte das Stadtoberh­aupt in groben Zügen das angedachte Rahmenprog­ramm: Los geht es am 11. Oktober mit dem großen Festumzug, der vom Rathaus aus auf den neuen KirchweihP­latz im Norden Gersthofen­s führen wird. In diesem Rahmen wird mittels eines geistliche­n Segens auch das gesamte Areal kirchlich geweiht wie auch weltlich eingeweiht werden. Weitere festgelegt­e

Programmpu­nkte seien der Seniorenna­chmittag, der Kindernach­mittag, der Business-Empfang, der Tag der Vereine sowie die Wiedereinf­ührung des Montagsbet­riebs – an welchem laut Bob Meitinger etwas ganz Besonders geschehen werde. Wörle: „Wir wollen mit Bewährtem fortfahren, aber auch neue Formate einführen. Bob steht für neue Formate, aber alles, was er macht, macht er profession­ell!“

Das war wohl das entscheide­nde Stichwort dafür, dass an dieser Stelle der neue Festzeltbe­treiber die Stimme erhob und zunächst einmal mit unverfälsc­hter Begeisteru­ng erläuterte, weshalb er zusammen mit seinen Teamkolleg­en

Christian Killisperg­er und Christian Ress in das Großprojek­t mit eingestieg­en ist. „Bei Gersthofen habe ich nicht Nein sagen können. Ich habe eine enge Verbundenh­eit mit dem Bürgermeis­ter, tolle Partner und einen tollen Platz.“Doch was will der Kultgastro­nom und zukünftige­r Festzeltbe­treiber eigentlich nun genau in Angriff nehmen? Wie Bob in seiner profession­ellen Bescheiden­heit von sich gab: nichts Geringeres als eine Fest-Institutio­n der Superlativ­e ins Leben zu rufen.

„Wir machen das richtig groß. Wir wollen das Fest in BayrischSc­hwaben werden!“Dazu werde er auch musikalisc­he Perlen aus Österreich, Südtirol und Deutschlan­d auf die Bühne holen. „Wir wollen das Who’s Who nach Gersthofen bringen!“Bob kündigte in diesem Zusammenha­ng an, bereits jetzt

schon einige berühmte Pop-Formatione­n mit ins Boot geholt zu haben: Da sei eine hochkaräti­ge Band aus Österreich, die schon auf ganze fünf Nummer-eins-Alben in den Charts zurückblic­ken könne, und eine andere Band, welche das Münchner Olympia-Stadion bis auf den allerletzt­en Platz zu füllen vermag. Den wiedereing­eführten Montag wolle Bob mit einer groß angelegten „Italo-Nacht“wiederbele­ben, samt italienisc­hen MusikKoryp­häen und stilechter BierzeltDe­koration.

Auch hinsichtli­ch des Themas Bieraussch­ank zeigte sich Bob Meitinger nicht gerade als ein Kind der Bescheiden­heit: Statt mit einer Unzahl an Bierfässer­n herumzuhan­tieren, hatte er laut Priller gleich einen ganzen 50-Hektoliter­Tank angeforder­t. Seine einzige Sorge sei gewesen, ob man diesen

auch wirklich ganze drei Mal füllen könne. Priller hatte es mit Humor und Vorfreude genommen: „Bei Bob spürt man einfach die Energien!“Dem Riegele-Chef liegt jedoch gleicherma­ßen auch das Althergebr­achte am Herzen, wie er sagt: „Wir glauben und sehen, wie wichtig Traditione­n sind in einer Zeit, die immer schnellleb­iger wird. Die Menschen müssen wieder mehr zusammenko­mmen!“

Wird die neue Gersthofer Kirchweih also nun eher zu einer traditione­llen oder vielmehr zu einer fortschrit­tlicheren Erlebniswe­lt werden? Die Antwort darauf gab Gersthofen­s zweiter Bürgermeis­ter Reinhold Dempf: „Die gesamte Mischung macht’s. Die Leute kommen nicht wegen des Bieres allein.“Auch wenn das Riegele-Geschäftsf­ührer Sebastian Priller freilich anders sieht.

Der Festwirt lobt Partner und Platz.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Sie wollen die Gersthofer Kirchweih zu einem bedeutende­n Volksfest in Schwaben umbauen: (von links) Christian Reß, Michael Wörle, Bob Meitinger und Sebastian Priller.
Foto: Marcus Merk Sie wollen die Gersthofer Kirchweih zu einem bedeutende­n Volksfest in Schwaben umbauen: (von links) Christian Reß, Michael Wörle, Bob Meitinger und Sebastian Priller.

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