Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Otto Völk ist jetzt Ehrenbürger
Der ehemalige Rathauschef ist mit der höchsten Auszeichnung, die eine Kommune vergeben kann, ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung wird auf eine lange Amtszeit zurückgeblickt.
Diedorf hat einen neuen Ehrenbürger. Kurz nachdem er seinen
70. Geburtstag begehen konnte, gab es für Altbürgermeister Otto Völk mit der Ernennung erneut Grund zur Freude und zum Feiern. Zahlreiche Wegbegleiter waren zu diesem besonderen Anlass gekommen. Eine Bilderpräsentation zeigte bereits während des Begrüßungstrunks im Vorfeld anschaulich, was alles in seiner Amtszeit passiert war.
Ob in Politikerrunde des Landkreises, bei Grundsteinlegung, Glockenweihe, Vertragsunterzeichnung, auf einem Berggipfel oder dem Anstoß zu einem Fußballspiel, Altbürgermeister Otto Völk zeigte sich immer kompetent und volksnah. „Er hat sich in seiner ganzen Amtszeit in hervorragender Weise um die Entwicklung und das Ansehen des Marktes Diedorf verdient gemacht“, sagte der amtierende Bürgermeister Peter Högg: „Sein unermüdlicher Einsatz als Erster Bürgermeister war herausragend.“
In die 24-jährige Amtszeit vom
1. Mai 1990 bis 20. April 2014 fielen zahlreiche wichtige Ereignisse. Die größten Projekte zu Beginn seiner Amtszeit waren sicher der Bau der Schmuttertalhalle, der Umbau des Bürgerhauses Willishausen und das Feuerwehrhaus Willishausen. Gemeinsam mit dem ehemaligen Bürgermeister von Neusäß, Dr. Manfred Nozar, war er die treibende
Kraft für den Zusammenschluss der Kläranlagen Diedorf und Neusäß zum Zweckverband mit gemeinsamer Anlage in Hirblingen. Ein Meilenstein seiner Karriere war die Markteerhebung im Jahr 1996. Nach zwölfjährigem Kampf trug sein Engagement letztlich auch zur Einführung eines S-Bahn-ähnlichen Schienenverkehrs nach München bei. 2006 wurden das Hochwasserrückhaltebecken am Lettenbach eingeweiht, 18 Jahre später das zweite Becken am Lettenbach.
Wichtig, nicht nur für Diedorf, sondern die ganze Region westlich von Augsburg, war auch die Entscheidung für das SchmuttertalGymnasium im Jahr 2009. Über seine Aufgaben als Bürgermeister und Mitglied des Kreistags hinaus pflegte Otto Völk stets auch ein hohes ehrenamtliches Engagement im sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich. Die Seniorenbetreuung sieht er dabei unter seinen vielen Engagements als wichtigste Aufgabe. Er ist der Initiator des Fördervereins Seniorenzentrum
Diedorf e. V. mit 127 Wohneinheiten, mit Kurzzeit- und Tagespflegeplätzen. Wie er erklärte, freue er sich immer wieder, so ein Angebot in Diedorf zu haben. Weiter setzte er sich für die Einführung der Diedorfer Kulturtage – inzwischen eine absolute Erfolgsgeschichte – und für die Ansiedlung und den Neubau des „Europäischen Kinderund Jugendtheaters Eukitea“ein. Seine Idee war auch eines der inzwischen wohl beliebtesten Breitensportangebote: der Landkreislauf.
Die gemeinsame Zeit ließ auch Landrat Martin Sailer in einem Grußwort Revue passieren. Er habe in all den Jahren Ideen und Visionen gehabt, dafür über die kommunalen Grenzen hinaus Unterstützer gefunden und stets alle mitgenommen. Ein Höhepunkt in seiner Erinnerung war Völks Einsatz für den Nahverkehr. Auch das Förderprogramm für den Hochwasserschutz war ein mühsames Unterfangen. Landrat Sailer dankte für die Art und Weise wie Völk seinen Heimatort gestaltet hat. Auch die Vertreter der verschiedenen Parteien brachten ihre große Freude zum Ausdruck und vergaßen nicht, auch die kleineren, aber ebenfalls wegweisenden Projekte des Geehrten zu nennen. Etwa die Übernahme des Bahnhofsgebäudes, den Kauf des inzwischen staatlich anerkannten Umweltzentrums in Kreppen, die Familienstation an der Grundschule oder seine stete Unterstützung für den Sport, zu nennen.