Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das wünschen sich Mütter zum Weltfrauentag
Zum Weltfrauentag am 8. März haben wir beispielhaft Frauen in Gersthofen und Kutzenhausen gefragt, ob und wie sie Job und Familienarbeit vereinbaren.
An der Mittelschule in Meitingen fand der Berufsinformationstag (BIT) statt. Das Vorstandsteam des Fördervereins der Mittelschule Meitingen zeichnete für die Organisation verantwortlich, unterstützt vom Elternbeirat. 48 Firmen, Handwerksbetriebe und Fachschulen standen Schülern und Eltern Rede und Antwort. Über eine Vielfalt von Ausbildungsberufen erteilten die Firmen, Handwerksbetriebe und Fachschulen Auskunft, sogar Praktika wurden vermittelt. Die Berufspalette reichte von der medizinischen Fachangestellten über Berufsfachschulen hin zur Industrie- und Handelskammer, die Metall- und Holzbranche, die Bundeswehr und Polizei bis hinein in Handwerksberufe. „Wir hoffen, dass wir durch unseren Schülerinnen und Schülern die Vielfalt der Berufswelt aufzeigen konnten und sie bei ihrer Berufsfindung unterstützen können“, so die Meinung von Rektor Peter Reithmeir und Konrektorin Stefanie Klein.
„Die Hausarbeit mache hauptsächlich ich“, sagt Teuta Gashi in Gersthofen. Am Freitagnachmittag, dem internationalen Weltfrauentag, hat sie ihre zwei Kinder abgeholt, die sie morgens auch schon zur Schule gebracht hat. Arbeiten gehe sie ebenfalls, meist jedoch spät oder am Wochenende. „Das ist stressig, aber ich mache es gerne und bin froh, dass die Kinder am Nachmittag zu Hause sein können“, sagt sie. Wenn sie nicht da ist, koche auch ihr Mann, der ansonsten eher für das Ausräumen der Spülmaschine zuständig sei.
Sylvia Fischer aus Kutzenhausen hat sogar zwei Jobs. Beide Vollzeit. Gerade wartet sie mit einem ihrer Kinder vor der Grundschule, um das andere abzuholen. Den
Haushalt schmeißt auch größtenteils sie. Auf die Frage, ob sie zum Internationalen Frauentag an diesem Freitag vielleicht etwas geschenkt bekommt, lacht sie und sagt: „Ich hoffe doch. Bis jetzt noch nicht.“Gerade jetzt wird viel darüber gesprochen, wie es um die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern steht. In Verbindung damit geht es oft auch um Themen wie Haushalt und Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Ebenfalls zwei Kinder hat Lana Pavlovska. Sie erzieht die beiden alleine. Gerade studiert sie. Daheim in der Ukraine habe sie eine Schule geleitet. „I’m a single Mom!“, sagt sie bestimmt, eine Alleinerziehende.
Nicht nur Mütter warten vor der Schule, sondern auch Großmütter wie etwa Sema Kolac. Sie holt gerade ihre Enkelin ab. Da die Eltern arbeiten, übernehme oft sie die Betreuung. Und auch der Opa packt mit an. „Wir machen beide gleich viel im Haushalt.“Anders bei Gabi Goth, die auf ihren Patensohn wartet. „Mein Mann hilft ein wenig“, sagt sie. Das Meiste mache jedoch sie selbst, und das passe auch so, da sie viel mehr zu Hause sei.
Bei Katrin Rößner sieht es anders aus. Die in Kutzenhausen lebende Mutter kümmert sich um die Kinder und den Haushalt und ihr Mann arbeitet. „Aber das habe ich selbst entschieden“, sagt sie. Sie übernahm gerne die Rolle der „Hausfrau“, denn sie wollte lieber mit den Kindern zu Hause sein. Und Hilfe bekomme sie von ihrem Mann auch.
Denise Rubbert aus Kutzenhausen hat einen Minijob, erzählt sie, während sie in Kutzenhausen auf ihr Kind wartet. Größtenteils kümmere sie sich um den Haushalt. Ihr Mann arbeitet. „Ich glaube nicht, dass mein Mann überhaupt vom Weltfrauentag weiß“, lacht sie.