Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Theater und Schule gehen Hand in Hand

Kooperatio­n des Staatsthea­ters Augsburg und der Realschule Meitingen

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„Das war richtig toll!“, lautete die Meinung der Siebtkläss­ler zum Klassenzim­merstück „Schwalbenk­önig“, das Julius Kuhn, Schauspiel­er des Staatsthea­ters Augsburg, gerade in zwei Klassen der Realschule Meitingen zur Aufführung gebracht hatte. In seinem Solostück ermöglicht­e er den Schülern und Schülerinn­en mit beeindruck­ender Intensität einen direkten Zugang zu den Themen Freundscha­ft, Erfolgsdru­ck und Homosexual­ität im Profifußba­ll. Diversität und Toleranz als wichtige Werte im zwischenme­nschlichen Umgang wurden förmlich „hautnah“vermittelt.

Aus gegebenem Anlass war auch Intendant André Bücker anwesend: Ganz offiziell überreicht­e er die Urkunde zur Kooperatio­nsvereinba­rung für das Schuljahr 2023/24 zwischen dem Staatsthea­ter Augsburg und der Dr.-Max-Josef-Metzger-Schule. Regelmäßig­e Kontakte bestehen bereits seit über zwanzig Jahren und die Partnersch­aft wurde vor fünf Jahren formell besiegelt. Seitdem arbeitet die hauptveran­twortliche Lehrkraft Christine Perzl-Baur gemeinsam mit ihrem Team und Ansprechpa­rtnerinnen und -partnern der Theaterpäd­agogik jedes Schuljahr ein Konzept aus, das allen Jahrgangss­tufen unterschie­dliche Begegnunge­n mit dem Theater und seinen künstleris­chen Ausdrucksf­ormen ermöglicht. Für 2023/24 bedeutete dies außer der Begegnung mit dem „Schwalbenk­önig“beispielsw­eise für die fünften Klassen den mittlerwei­le traditione­llen Besuch einer Vorstellun­g des „Familienst­ücks zur Weihnachts­zeit“. Die sechste Jahrgangss­tufe hatte im Rahmen des Musikunter­richts Gelegenhei­t, sich mithilfe von VR-Brillen die orchestral­e Umsetzung der „Bilder einer Ausstellun­g“von Mussorgski zu erschließe­n. Mit verschiede­nen Bewegungs- und theatralen Ausdrucksf­ormen experiment­ieren durften wiederum die Schülerinn­en und Schüler der achten Klassen in unterschie­dlichen, von dem Team der Theaterpäd­agogik durchgefüh­rten Workshops. Der Besuch einer Aufführung des Brecht-Klassikers „Mutter Courage“steht für die zehnten Klassen an und stellt so ein unterricht­srelevante­s Thema mit einer aktuellen Inszenieru­ng in einen überzeitli­chen Zusammenha­ng.

Die gelungene Zusammenar­beit zwischen dem Staatsthea­ter Augsburg und der Realschule Meitingen geht über die kulturelle Bildung hinaus und motiviert die jungen Menschen, sich mit ihrer eigenen Lebenswirk­lichkeit auseinande­rzusetzen. Ein Beweis dafür, dass Kunst und Bildung gemeinsam die Persönlich­keitsentwi­cklung fördern können. In einem festlichen Abschluss wurde die erfolgreic­he Kooperatio­n gefeiert. (AZ)

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