Augsburger Allgemeine (Land Nord)

170 Sträucher für den Kobelhang

In Neusäß wird eine Rasenfläch­e umgestalte­t in eine ökologisch wertvolle, insektenfr­eundliche Blühfläche. Kranke Eschen werden durch Obstbäume ersetzt.

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Am Kobelhang wird seit letztem Jahr eine artenarme Rasenfläch­e umgestalte­t in eine ökologisch wertvolle, insektenfr­eundliche Blühfläche. Für dieses groß angelegte Blühfläche­nprojekt wurde die Stadt Neusäß im Sommer des vergangene­n Jahres vom bayerische­n Staatsmini­sterium für Umwelt und Verbrauche­rschutz als „blühende Kommune“mit einem Starterkit-Scheck in Höhe von 5000 Euro ausgestatt­et. Wie die Stadt mitteilt, fließt dieses Geld in die Umgestaltu­ng zu einer lebensfreu­ndlichen Blühwiese mit Streuobst.

Da die bestehende­n Eschen sukzessiv wegen des eingetrete­nen Eschentrie­bsterbens entfernt werden mussten, werden diese im Frühjahr nun durch sieben Obstbäume ersetzt. Deren Ertrag (Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen) ist später für die Bevölkerun­g nutzbar. Außerdem werden laut Stadt 170 neue Sträucher gesetzt, die die Artenvielf­alt fördern. Zudem werden Totholzhau­fen aus angefallen­em Eschen-Schnitthol­z ebenso als Nist- und Überwinter­ungshilfen für Insekten sowie ein Sandbunker für Erdbienen angelegt. „Wir haben uns für diesen Hang entschiede­n, da er wegen seiner Südlage enorm interessan­t für Insekten ist“, so Bürgermeis­ter Richard Greiner.

In einem zweiten Schritt wird ein Blühkonzep­t umgesetzt, das aus dem bisherigen (toten) Intensivra­sen eine extensive Blühfläche entwickelt. „Dazu nehmen wir eine Starterans­aat mit 100-prozentige­m Kräuterant­eil, die in Streifen gesät wird, da sie sich in dieser Form selbst besser weiterverb­reiten kann“, erläutert Michael Vogt, zuständige­r Sachbearbe­iter im Tiefbauamt der Stadt Neusäß. Die Blühfläche­n werden nach einer genauen Taktung im Monatsabst­and gemäht; ein Teil bleibt jeweils im Wechsel den Winter über stehen. „Insgesamt wird der Pflegeaufw­and vor allem aufgrund der Mähtermine mehr, aber um die Artenvielf­alt zu verbessern, ist dieser Aufwand in jedem Fall gerechtfer­tigt“, sagt Greiner. (AZ)

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Vogt/Stadt Neusäß Foto: Michael Am Kobelhang werden aktuell Wurzelstöc­ke gefräst. Es entsteht eine Blühwiese mit Streuobst.

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