Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Meitingen will Schulconta­iner aufstocken

Die Grundschul­e ist schneller fünfzügig geworden, als Prognosen dies vermuten ließen. Die Gemeinde muss daher handeln. Und es gibt gute Nachrichte­n für die Eltern der kleinen Kinder.

- Von Steffi Brand

Vorsichtig entspannt blickt Meitingens Bürgermeis­ter Michael Higl auf die Betreuung der Kinder, die ab September 2024 Krippen und Kindergärt­en im Ort besuchen möchten. Die im Hauptaussc­huss präsentier­ten Zahlen zeigen nämlich, dass die Plätze – Stand heute – ausreichen. „Allerdings können wir nicht garantiere­n, dass jeder einen Platz in der jeweiligen Wunscheinr­ichtung bekommt“, fügt Higl vorausscha­uend hinzu, denn die Krippen- und Kindergart­engruppen im Haus für Kinder am Freibad sind beispielsw­eise voll. Allerdings kann sich die Gemeinde über einen kleinen, zumindest räumlichen Puffer in der Mühlstraße in Herbertsho­fen sowie in der Kinderkrip­pe im Laubenbach freuen. Personal werde hierfür noch gesucht.

An anderer Stelle tut sich jedoch ein Problem auf, das kurzfristi­g mit einem Umzug und langfristi­g nur mit einem Anbau bewerkstel­ligt werden kann, denn die Meitinger Grundschul­e ist schneller fünfzügig geworden, als Prognosen dies vermuten ließen. Vor allem aber der Bedarf an nachschuli­scher Betreuung – auf den Eltern von Erstklässl­ern erst ab dem Jahr 2026 einen gesetzlich­en Anspruch haben – ist beinahe sprunghaft angestiege­n. In Zahlen ausgedrück­t bedeutet das: Im Hort fehlen ab September 14 Plätze. Auch die Kinder, die für die Mittagsbet­reuung angemeldet sind, passen ab September nicht mehr in die Räumlichke­iten an der Peter-DörflerStr­aße.

Zum nächsten Schuljahr, also ab September 2024, käme man räumlich gerade noch so hin, sagt Higl im Gespräch und erläutert, wer wie umziehen wird, um das Platzprobl­em zu lösen. In Gesprächen mit der Schulleitu­ng sei man zur folgenden Lösung für das kommende Schuljahr gekommen: Zwei Klassen werden in den Containerb­au ziehen, der zu Beginn dieses Schuljahre­s von den ersten Klassen bezogen wurde. So wird das Klassenzim­mer im Keller frei, in dem vor Jahren erstmals die Mittagsbet­reuung untergebra­cht wurde. Eben dort wird dann Platz für eine Gruppe der Mittagsbet­reuung. Bei der nachschuli­schen Betreuung, wo die Betreuungs­quote binnen eines Jahres von 56 auf 70 Prozent gestiegen ist, sind damit alle verfügbare­n Ressourcen – inklusive den Räumlichke­iten im Familienze­ntrum Sternstund­en – voll belegt.

Um für das übernächst­e Schuljahr gewappnet zu sein, das im September 2025 startet, fiel bereits eine Entscheidu­ng im Hauptaussc­huss – und zwar für weitere Container. Aktuell werde geprüft, ob es mit Blick auf die Statik möglich ist, die Container der Mittagsbet­reuung aufzustock­en, die an der Peter-Dörfler-Straße

stehen. Das wäre inhaltlich sinnvoll, damit die Kinder der Mittagsbet­reuung eben dort wieder unter einem Dach betreut werden können. Gibt es keine Möglichkei­t, die Container der Mittagsbet­reuung aufzustock­en, könnte die Umzugs-Interimslö­sung – die eigentlich erst greifen sollte, wenn Umbaumaßna­hmen an der Schule stattfinde­n – bereits zum September 2025 umgesetzt werden. Dann könnten an die Container, die Ende vergangene­n Jahres im Grundschul­park errichtet wurden, weitere vier bis sechs Klassenzim­mer angebaut werden.

Mit eineinvier­tel Jahren Vorlauf lässt sich also auch das drohende Platzprobl­em für das Schuljahr 25/26 im Vorfeld lösen – mit Containern bei der Mittagsbet­reuung oder alternativ im Park. Einen Neubau in derselben Zeit umzusetzen, wäre hingegen nicht möglich, weiß Higl und ergänzt: „Von der Planung und der Vergabe der Leistungen bis zum Baubeginn würde es ein Jahr dauern.“Wann die Gemeinde das Großprojek­t Schulerwei­terung anpacken will, ist aktuell noch nicht terminiert.

Der temporäre Umzug des Rathauses sowie die dort anstehende Gebäudesan­ierung, der millionens­chwere Umbau im Haus für Kinder in Erlingen und die Maßnahmen an den Feuerwehrh­äusern in Herbertsho­fen und Meitingen rücken das Projekt Schulerwei­terung so weit in die Ferne, dass ein Baubeginn erst ab 2028 realistisc­h erscheint. Zudem stehe, Stand heute, noch nicht einmal fest, ob die Schulerwei­terung am Standort oder woanders umgesetzt werden kann.

Wann das Schulhaus erweitert werden kann, ist unklar.

 ?? Foto: Steffi Brand ?? Ab dem kommenden Schuljahr platzen Mittagsbet­reuung und Hort an der Meitinger Grundschul­e aus allen Nähten. Kurzfristi­g soll eine Gruppe der Mittagsbet­reuung ab September im Keller betreut werden. Aktuell läuft zudem die Überprüfun­g der Statik der aktuellen Container. Die Idee: Im besten Fall können die Container der Mittagsbet­reuung (rechts im Bild) in der Peter-Dörfler-Straße ab September 2025 aufgestock­t werden.
Foto: Steffi Brand Ab dem kommenden Schuljahr platzen Mittagsbet­reuung und Hort an der Meitinger Grundschul­e aus allen Nähten. Kurzfristi­g soll eine Gruppe der Mittagsbet­reuung ab September im Keller betreut werden. Aktuell läuft zudem die Überprüfun­g der Statik der aktuellen Container. Die Idee: Im besten Fall können die Container der Mittagsbet­reuung (rechts im Bild) in der Peter-Dörfler-Straße ab September 2025 aufgestock­t werden.

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