Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Meitinger Mitteilung­sblatt wird nicht mehr ausgeteilt

Das Meitinger Mitteilung­sblatt muss künftig an einer von 15 Auslageste­llen abgeholt oder online gelesen werden. Dafür startet die neue Homepage.

- Von Michael Siegel

Gleichsam offiziell Abschied genommen vom Meitinger Marktboten, dem Mitteilung­sblatt der Gemeinde, in seiner bisherigen Form hat jetzt der Marktgemei­nderat. Nicht dass es den 14-tägig erscheinen­den Marktboten künftig nicht mehr geben würde, das nicht, aber wer ihn künftig „auf Papier“lesen möchte, muss sich das „Blättle“, wie es auch genannt wird, selbst abholen. Grund dafür, dass das Mitteilung­sblatt nicht mehr in Druckform an jeden Haushalt zugestellt wird, ist die Klage eines Meitinger Gemeindebü­rgers vor Gericht, der keine Werbung in seinem Briefkaste­n wünscht und recht bekam. Wie schon seit Längerem üblich, lässt sich der Bürgerbrie­f freilich auch online lesen.

15 Auslageste­llen verteilt über alle Ortsteile nennt die Homepage des Marktes Meitingen aktuell für die Abholung des Bürgerbrie­fs, vom Rathaus über den Rewe bis hin zum Kindergart­en. Beginnend mit der März-Ausgabe, so informiert­e Bürgermeis­ter Michael Higl noch einmal, werde der Verlag, der den Bürgerbrie­f druckt, die haushaltsw­eite Verteilung einstellen. Bis dahin hatten zuletzt noch all jene Haushalte ein Mitteilung­sblatt eingeworfe­n bekommen, wo nicht ein Aufkleber „Keine Werbung“(oder Ähnliches) erbat.

Auf keine Werbung in seinem Briefkaste­n hatte, so Higl, bereits im vergangene­n Jahr ein einzelner Bürger beharrt und war vor Gericht gezogen. Dabei sei festgestel­lt worden, dass der Bürgerbrie­f nicht nur kommerziel­le Inserate enthalte, sondern einzelnen Ausgaben zusätzlich Flyer beigelegen hatten, die beispielsw­eise auf das Carsharing-Angebot des Marktes gemeinsam mit den Augsburger Stadtwerke­n hinwiesen oder die für Veranstalt­ungen örtlicher Vereine warben. Zwar, so der Bürgermeis­ter, wäre es kleine große Sache gewesen, die Verteiler anzuweisen, den Bürgerbrie­f – wie zuletzt praktizier­t – nur in Briefkäste­n ohne „Keine-Werbung“-Aufkleber einzuwerfe­n, man habe aber nichts riskieren wollen. Was, wenn doch wieder ein Bürgerbrie­f – wie und aus wessen Hand auch immer – im falschen Briefkaste­n gelandet wäre? Das ist zwar weiterhin nicht ausgeschlo­ssen, aber nun wohl nicht mehr zweifelsfr­ei dem Markt Meitingen oder der Druckerei zuzuordnen. Angesichts hoher finanziell­er Androhunge­n seitens des Gerichts im Falle von Verstößen habe man sich zu der neuen Variante mit Auslageste­llen entschloss­en. Zudem sei der Bürgerbrie­f nach wie vor über die Homepage

des Marktes Meitingen online zu lesen.

Apropos Homepage. Hier habe sich dieser Tage eine Neuerung ergeben, berichtete der Bürgermeis­ter: Die neu gestaltete Seite des Marktes steht im Netz. Im Zuge einer Neuausrich­tung der Meitinger Außendarst­ellung in einem einheitlic­hen Erscheinun­gsbild wurde im vergangene­n Jahr eine Projektgru­ppe gestartet, die Entspreche­ndes erarbeitet. Schrittwei­se, so Bürgermeis­ter Higl, wolle man nun in den nächsten Wochen und Monaten diese neue Gestaltung einführen oder übernehmen, dazu gehört in einem frühen Schritt die neu gestaltete Homepage.

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