Augsburger Allgemeine (Land Nord)
K.-o.-Tropfen auf Frühlingsfest? Kein Ergebnis
Warum der Fall nicht mehr geklärt werden kann
Wurden einer 21-Jährigen auf dem Gögginger Frühlingsfest K.-o.Tropfen ins Getränk gemischt oder nicht? Der Verdachtsfall, der vor wenigen Tagen für Aufmerksamkeit gesorgt hat, wird sich nach Angaben der Polizei weder erhärten noch entkräften lassen. Inzwischen sind weitere Details bekannt.
Wie zunächst berichtet, war die Polizei am vergangenen Freitagabend zu dem Festplatz gerufen worden. Es lag der Verdacht vor, dass einer jungen Besucherin K.-o.Tropfen verabreicht worden waren. Wie ein Polizeisprecher jetzt berichtet, hatte die Uniklinik die Polizei über die Vermutung informiert. Dorthin war die 21-Jährige, die laut Polizei offenbar Alkohol konsumiert hatte, zur Behandlung gebracht worden. Als die Polizei im Klinikum eintraf, war die Frau jedoch bereits entlassen.
„Durch den zeitlichen Verzug war eine Blutentnahme, die Aufschluss hätte geben können, nicht mehr möglich“, so ein Sprecher der Polizei. Selbst wenn im Krankenhaus eine Probe entnommen werde, dürfe diese von der Polizei per se nicht verwendet werden, erklärt er weiter. „Zwischen einer Blutentnahme für medizinische Untersuchungen und einer Entnahme für strafprozessuale Maßnahmen wird gesetzlich strikt getrennt.“
Im vorliegenden Fall sei durch die zeitliche Verzögerung und die Entlassung der Patientin keine Blutentnahme oder Urinprobe mehr möglich gewesen. K.-o.Tropfen sind teilweise nur wenige Stunden lang nachweisbar. „Wenn man befürchtet, Opfer von K.-o.Tropfen zu sein oder wenn man als Außenstehender so etwas mitbekommt, muss zwingend sofort die Polizei informiert werden. Nur so können wir schnell reagieren“, appelliert der Polizeisprecher. Für den Nachweis möglicher K.-o.Tropfen sei jede Minute kostbar.