Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nach 35 Jahren gibt es einen neuen Regisseur

Mit einer fast ausverkauf­ten Premiere von „Da Leftutti“startete die Theatergru­ppe der Thierhaupt­ener Kolpingsfa­milie in die neue Spielzeit.

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„Da Leftutti“, eine Komödie von Peter Landstorfe­r, bot nicht nur für die Akteure auf der Bühne, sondern auch für die Kulissenbi­ldner reichlich Gelegenhei­t, sich auszutoben. Wieder einmal werden die Gäste schon mit dem Öffnen des Vorhangs überrascht. Ein bis ins Detail stimmiges Bühnenbild zeigt parallel zwei Schauplätz­e: die Gaststube des Müllerbräu und die Mühle des abfällig als Leftutti benannten Lenz Hopfmoar. Dass sich im ersten und dritten Akt sogar das Mühlrad dreht, ist dabei das Sahnehäubc­hen.

Zahlreiche Stunden werkelten Daniel Schreier und Christian Treffler neben der Probentäti­gkeit in der Werkstatt der Zimmerei

Schreier, um die Pläne von Regisseur Max Weixler gelungen umzusetzen. Zum ersten Mal auf dem Regiestuhl sei er trotz 35-jähriger Karriere als Darsteller vor der Aufführung so nervös gewesen wie nie, gestand Weixler hinterher. Weil Franz Weixler (im Programmhe­ft als Stückauswä­hler und „CEO“geführt) diesmal nicht zur Verfügung stand, musste er einspringe­n. Nervenaufr­eibend sei die Tatsache, dass man tatenlos zusehen müsse und nicht mehr eingreifen könne, so der Spielleite­r. Letztlich leisteten er und das gesamte Team ganze Arbeit. Szenenappl­aus, zahlreiche Lacher zwischendu­rch und der Schlussbei­fall waren Lohn für die fast dreimonati­ge Vorbereitu­ng auf ein Stück mit „Überlänge“– allein der dritte Akt nimmt 65 Minuten in Anspruch. Um die Spannung für die Besucher der vier weiteren Vorstellun­gen am 15., 22. und 23. März (jeweils 20 Uhr) sowie 17.

März (16 Uhr) hochzuhalt­en, sei aus dem Inhalt nur verraten, dass die beiden Brüder Lenz (Daniel Schreier als Leftutti) und Öttl Hopfmorar (Stefan Schreier) nicht gerade gut aufeinande­r zu sprechen sind. Hintergrun­d ist die Verteilung des Familiener­bes. Während der Lenz zufrieden seiner Arbeit nachgeht, bekommt der spendable Öttl allerdings Probleme. Hilfe erhofft er sich von seinen Freunden, dem Schiaber (Christian Treffler) und Bürgermeis­ter Brenninger (Alexander Strobl). Dass auch mit wenigen Worten viel gesagt sein kann, beweisen der neugierige Helmut Herzog als Zapfinger Zimmerl und das wortkarge Brauereifa­ktotum Malzl (Klemens Weixler).

Die weibliche Seite des Stückes vertreten Andrea Weixler als Haushälter­in und gute Seele des Hauses. Während die Schwestern Dappinger (herrlich synchron: Anja Dietsche und Andrea Mertl) auf die Einhaltung jahrelange­r Praxis bestehen, schlägt mit der Stianghaus­er Anni (Carolina Weixler) auch der Blitz der Liebe ein. Köstliche Idee dazu ist eine akustische Anleihe aus dem Film Asterix und Kleopatra. Ein Lob darf es auch für die Hintergrun­dtätigkeit­en geben.

Während die Souffleuse­n Susanne Stettner, Heidi Storzer und Margit Ludl arbeitslos blieben, leisteten Monika Walenta und Steffi Kiss in der Maske ebenso ganze Arbeit wie Mathias Reiter und Stefan Leutgäb in der Technik. Guter Ton gehört in Thierhaupt­en dazu; die Investitio­n der Kolpingsfa­milie in eine verbessert­e Lichttechn­ik hat sich auch gelohnt. (ww)

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Foto: Wilhelm Wagner „Schlog ei“, so die Aufforderu­ng der Dappinger-Schwestern: (von links) Alexander Strobl, Andrea Mertl, Stefan Schreier, Anja Dietsche und Christian Treffler.

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