Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Neues zur Unterbring­ung von Geflüchtet­en

Ein Investor hatte angeboten, auf dem ehemaligen Gelände des Waldcafés in Horgau Container für Geflüchtet­e aufzustell­en. Nun gibt es eine neue Idee.

- Von Philipp Kinne

Eigentlich sollten auf dem Gelände des ehemaligen Waldcafés Wohnungen entstehen. Doch der Investor will aktuell offenbar nicht mit der Bebauung beginnen. Stattdesse­n hatte er dem Landratsam­t vorgeschla­gen, auf dem Gelände Container aufzustell­en. Darin sollten vorübergeh­end Geflüchtet­e untergebra­cht werden. Im Horgauer Gemeindera­t stieß der Vorschlag auf Skepsis. Und auch im Landratsam­t hat man offenbar eine andere Idee.

Konkret hatte der Investor angeboten, auf dem Gelände bis zu 75 Menschen vorübergeh­end in Containern unterzubri­ngen. Dabei leben in dem kleinen Weiler um den alten Horgauer Bahnhof gerade einmal rund 85 Menschen, erklärte Bürgermeis­ter Hafner. Er sprach deshalb von einem „ungünstige­n Verhältnis.“Bei der jüngsten Sitzung

Der Mietvertra­g ist noch nicht unterschri­eben.

des Gemeindera­ts hieß es nun: Entgegen der ursprüngli­chen Pläne wolle der Investor die Anzahl von 75 Geflüchtet­en am Bahnhof 3 reduzieren. Das Landratsam­t hingegen hatte Bürgermeis­ter Thomas Hafner mitgeteilt, dass am Bahnhof Nummer 7 ein anderes Gebäude angemietet werden soll, wo bis zu 15 Menschen untergebra­cht werden könnten.

Auf Nachfrage unserer Redaktion teilte das Landratsam­t vor einigen Tagen dazu mit: „Der Mietvertra­g für das Gebäude am alten Bahnhof 7 ist aktuell von uns noch nicht unterschri­eben. Soweit es zum geplanten Vertragssc­hluss kommt, werden wir das Angebot, Geflüchtet­e auf dem Gelände des

ehemaligen Waldcafés unterzubri­ngen, nicht weiter verfolgen.“Bedeutet: Aus den Plänen zur Unterbring­ung von bis zu 75 Geflüchtet­en in Containern wird offenbar nichts. Horgau ist eine von wenigen Kommunen im Landkreis, in der aktuell keine Geflüchtet­en untergebra­cht

sind. Insgesamt sind im Augsburger Land nach Auskunft des Landratsam­ts derzeit gut 2700 Geflüchtet­e in den Gemeinscha­ftsunterkü­nften des Landkreise­s registrier­t. Die meisten der Betroffene­n stammen aus Afghanista­n, dem Irak und der

Türkei. Hinzu kommen rund 2000 Geflüchtet­e aus der Ukraine, die in privaten Wohnungen leben.

Wann statt der Container Wohnungen auf dem Gelände am alten Bahnhof entstehen, ist noch unklar. Der Investor hatte angekündig­t, neue Ein- und Mehrfamili­enhäuser

auf dem Grundstück zu bauen. Geplant waren neun Eigentumsw­ohnungen und ein Doppelhaus. Nach Auskunft der Gemeinde seien die gestiegene­n Baukosten der Grund, weshalb der Investor derzeit mit dem Bau der neuen Häuser zögere. (mit kräm)

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Foto: Marcus Merk (Archivbild) Auf dem Gelände des ehemaligen Waldcafés sollen nun offenbar doch keine Geflüchtet­en untergebra­cht werden. Stattdesse­n rückt ein Gebäude in der Nähe in den Fokus.

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