Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Neues zur Unterbringung von Geflüchteten
Ein Investor hatte angeboten, auf dem ehemaligen Gelände des Waldcafés in Horgau Container für Geflüchtete aufzustellen. Nun gibt es eine neue Idee.
Eigentlich sollten auf dem Gelände des ehemaligen Waldcafés Wohnungen entstehen. Doch der Investor will aktuell offenbar nicht mit der Bebauung beginnen. Stattdessen hatte er dem Landratsamt vorgeschlagen, auf dem Gelände Container aufzustellen. Darin sollten vorübergehend Geflüchtete untergebracht werden. Im Horgauer Gemeinderat stieß der Vorschlag auf Skepsis. Und auch im Landratsamt hat man offenbar eine andere Idee.
Konkret hatte der Investor angeboten, auf dem Gelände bis zu 75 Menschen vorübergehend in Containern unterzubringen. Dabei leben in dem kleinen Weiler um den alten Horgauer Bahnhof gerade einmal rund 85 Menschen, erklärte Bürgermeister Hafner. Er sprach deshalb von einem „ungünstigen Verhältnis.“Bei der jüngsten Sitzung
Der Mietvertrag ist noch nicht unterschrieben.
des Gemeinderats hieß es nun: Entgegen der ursprünglichen Pläne wolle der Investor die Anzahl von 75 Geflüchteten am Bahnhof 3 reduzieren. Das Landratsamt hingegen hatte Bürgermeister Thomas Hafner mitgeteilt, dass am Bahnhof Nummer 7 ein anderes Gebäude angemietet werden soll, wo bis zu 15 Menschen untergebracht werden könnten.
Auf Nachfrage unserer Redaktion teilte das Landratsamt vor einigen Tagen dazu mit: „Der Mietvertrag für das Gebäude am alten Bahnhof 7 ist aktuell von uns noch nicht unterschrieben. Soweit es zum geplanten Vertragsschluss kommt, werden wir das Angebot, Geflüchtete auf dem Gelände des
ehemaligen Waldcafés unterzubringen, nicht weiter verfolgen.“Bedeutet: Aus den Plänen zur Unterbringung von bis zu 75 Geflüchteten in Containern wird offenbar nichts. Horgau ist eine von wenigen Kommunen im Landkreis, in der aktuell keine Geflüchteten untergebracht
sind. Insgesamt sind im Augsburger Land nach Auskunft des Landratsamts derzeit gut 2700 Geflüchtete in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises registriert. Die meisten der Betroffenen stammen aus Afghanistan, dem Irak und der
Türkei. Hinzu kommen rund 2000 Geflüchtete aus der Ukraine, die in privaten Wohnungen leben.
Wann statt der Container Wohnungen auf dem Gelände am alten Bahnhof entstehen, ist noch unklar. Der Investor hatte angekündigt, neue Ein- und Mehrfamilienhäuser
auf dem Grundstück zu bauen. Geplant waren neun Eigentumswohnungen und ein Doppelhaus. Nach Auskunft der Gemeinde seien die gestiegenen Baukosten der Grund, weshalb der Investor derzeit mit dem Bau der neuen Häuser zögere. (mit kräm)