Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Eine besondere Nacht
In beiden Achtelfinal-Spielen der Europa League lag Leverkusen mit 0:2 hinten. Nach Toren in der Nachspielzeit kam Bayer trotzdem weiter und muss nun gegen West Ham ran.
Selbst ein Weltmann und Alles-Gewinner wie Xabi Alonso war nach dem Europa-League-Krimi von Leverkusen mitgerissen und tief bewegt. „Das war eine besondere Nacht, ein ganz spezielles Spiel“, sagte der frühere Welt- und Europameister und zweimalige Champions-LeagueSieger: „Das waren unglaubliche Emotionen. Es war top, das zu erleben. Und ich hoffe, dass wir irgendwann in der Zukunft an diese Nacht denken, weil sie etwas Wichtiges bedeutet.“Wie im Hinspiel hatten Bayer Leverkusen und
Trainer Alonso im AchtelfinalRückspiel gegen Karabach Agdam aus Aserbaidschan mit 0:2 zurückgelegen. Ein Doppelpack von Patrik Schick in der Nachspielzeit (90.+3 und 90.+7) sorgte für den 3:2-Sieg, das Weiterkommen und den vielleicht lautesten Jubel, den die BayArena je gehört hat.
Im Viertelfinale der Europa League geht es nun gegen Freiburg-Bezwinger West Ham United weiter. „Eine schwere Aufgabe“, befand Sportchef
Simon Rolfes. Auch wenn das eine Mannschaft, die 37 Pflichtspiele nicht verloren hat, kaum nötig haben dürfte, könnte das Erlebnis vom Donnerstag für den Endspurt und den Kampf um drei Titel zusätzliche Kräfte freisetzen. „Wir müssen diese Energie nutzen für das, was noch kommt“, sagte Alonso und ergänzte: „Wir haben eine super Situation gerade. Aber eine Mannschaft, die erfolgreich sein will, muss im April bereit sein.“
Das Herumreißen dieses verloren geglaubten Spiels kann auch für den erfahrenen Leader Granit Xhaka eine Initialzündung bedeuten. „Uns muss bewusst sein, dass dieser Sieg uns brutal viel geben kann“, sagte der 31-Jährige. Unglaubliche elf Tore hat der souveräne Bundesliga-Tabellenführer und hochfavorisierte Pokal-Halbfinalist nun schon in der 90. Minute oder danach erzielt, alleine drei davon Schick beim 2:2 im Hinspiel und am Donnerstag gegen das überraschend starke Agdam. (dpa; Foto: Federico Gambarini, dpa)