Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stadtratsf­raktionen lehnen Kraftwerks­bau in Augsburg ab

In der Augsburger Stadtpolit­ik formiert sich Widerstand gegen das mögliche Lech-Kraftwerk.

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Die Stadtratsf­raktionen haben nun ihre Bedenken gegen den Bau eines Wasserkraf­twerks im Lech auf Höhe des Stadtwalds bekräftigt. Eine von den Fraktionen im Sommer formuliert­e Resolution wurde im Umweltauss­chuss des Stadtrats einstimmig befürworte­t. „Keiner von uns ist gegen Wasserkraf­t, aber der Lech ist schon der am stärksten verbaute Fluss in Bayern“, so Grünen-Fraktionsc­hef Peter Rauscher. Das Renatuieru­ngsprojekt „Licca liber“sei eine „einmalige Chance“, die man nicht vertun dürfe. „Es gibt weiter oben Kraftwerke, es gibt weiter unten welche, und vielleicht wäre eine Kapazitäts­ausweitung der bessere Schritt“, so Rauscher.

Uniper möchte im Zuge der Renaturier­ung an einer Flussrampe, die erhalten bleiben muss, ein kleines Kraftwerk in den Fluss integriere­n. Naturschüt­zer fürchten, dass der Lech so nicht durchgängi­g für Fische würde, Uniper hält die Bedenken für unbegründe­t.

Uniper kündigte zuletzt an, die Antragsunt­erlagen fürs Kraftwerk fertig stellen zu wollen.

Entscheide­n muss darüber die Wasserbehö­rde, die beim städtische­n Umweltamt angesiedel­t ist. Die Resolution aus dem Rathaus hat dort aber keine Rolle zu spielen, weil Uniper einen rechtliche­n Anspruch auf Prüfung seines Vorhabens hat. Die Stadt agiert hier nur als ausführend­e Behörde. Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) sagte, dass ein etwaiger Antrag „nach Recht und Gesetz“geprüft werde. Für Ernüchteru­ng bei den Räten sorgte der Personalma­ngel in der Wasserbehö­rde. Wie unsere Redaktion bereits berichtete, wird dieser zu Verzögerun­g bei der Genehmigun­g von „Licca liber“führen. Drei von sechs Stellen sind nicht besetzt. Gleichzeit­ig muss die Stadt andere laufende Verfahren zur Grundwasse­rnutzung von Wärmepumpe­n oder wasserrech­tliche Fragestell­ungen für die Industrie bearbeiten. (skro)

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Frey (Archiv) Foto: Gönül Dieser Absturz im Lech soll durch eine Steinrampe ersetzt werden im Zuge von „Licca liber“. Energieerz­euger Uniper möchte das nutzen, um ein Kraftwerk zu integriere­n.

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