Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Klimacamp organisier­t eine alternativ­e Radlnacht

Die Stadt verzichtet auf die Veranstalt­ung und deutet das endgültige Aus an. Klimacampe­r bereiten einen Termin vor.

- Von Michael Hörmann

Die Radlnacht in Augsburg ist Menschen noch gut vertraut. Viermal wurde sie ausgetrage­n, zuletzt im Jahr 2019. Tausende Personen nahmen daran teil. Die Stadt wird bis auf Weiteres keine Radlnacht mehr organisier­en. Sie hat sich weitgehend von der Idee verabschie­det. So hat es Baureferen­t Steffen Kercher in dieser Woche verkündet (wir berichtete­n). Nun gibt es eine Alternativ­e. Das Klimacamp hat am Freitag bekannt gegeben, selbst eine Radlnacht zu veranstalt­en. Angedachte­r Termin ist im Juli.

Die Augsburger Radlnacht sei in den Jahren 2016 bis 2019 ein tolles Zeichen für die Bedeutung des Radverkehr­s in Augsburg und ein besonderer Abend für den Freundeskr­eis und die ganze Familie gewesen, sagen die Initiatore­n: „Als wichtiges Symbol für eine fahrradfre­undliche und menschenge­rechte Stadt brachte sie Tausende Augsburger­innen und Augsburger zusammen und zeigte, wie eine fahrradfre­undliche Stadt aussehen kann.“Man habe in diesen Nächten gesehen, wie viele Radler es in Augsburg gebe. Die Absage der Stadt zeige, dass es mit der propagiert­en Wichtigkei­t des Radverkehr­s in der Realität wohl doch nicht so weit her sei.

Die Initiatore­n vom Klimacamp bringen bereits einen Termin ins Spiel. Die Radlnacht soll am Samstag, 20. Juli, stattfinde­n. Man nimmt Bezug zur Radlwoche der Stadt Augsburg, die zu diesem Zeitpunkt angesetzt ist. Termin ist von 12. bis 20. Juli. Aktuell sind Radbegeist­erte aufgerufen, Ideen und Programmpu­nkte für die Radlwoche einzureich­en. Baureferen­t

Kercher sagt, dass die Radlnacht eine organisato­risch sehr aufwendige und personalin­tensive Veranstalt­ung sei. Umstritten war sie in Teilen der Bevölkerun­g auch wegen der Kosten. Die Stadt bezuschuss­te die Radlnacht mit 100.000 Euro. Abends waren an diesem Tag viele Hauptstraß­en für Autofahrer gesperrt. Anwohner hatten Probleme, mit ihrem Fahrzeug ins Wohngebiet zu gelangen.

Die Organisato­ren der alternativ­en Radlnacht wollen mit ihrer Demonstrat­ion sichere Radwege und eine bessere Fahrradinf­rastruktur fordern, heißt es. „Unser Ziel ist es, dass jede Woche Radlwoche sein kann und jede Nacht Radlnacht“, betont Florian Lenz. Statt auf eine externe Sportagent­ur in der Organisati­on zu setzen, werde man mit ehrenamtli­chem Engagement die Radlnacht stemmen.

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Foto: Michael Hochgemuth (Archivbild) Die Radlnacht in Augsburg war beliebt.

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