Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Auf diesem Radweg bleibt es nachts dunkel

Auf dem Weg zwischen Altenmünst­er und Hennhofen bleibt nachts das Licht aus. Weshalb das so ist, wird bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung besprochen.

- Von Helene Weinold

Der Geh- und Radweg zwischen Altenmünst­er und Hennhofen parallel zur Staatsstra­ße 2027 wird auch künftig nachts nicht beleuchtet. Warum? Das wurde bei der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts gesprochen.

Angesichts einer Frequenz von durchschni­ttlich 34 Fußgängern und knapp 30 Radfahrern pro Tag hielt der Gemeindera­t Altenmünst­er die Investitio­n von 70.000 Euro nicht für gerechtfer­tigt und entschied sich gegen die Beleuchtun­g des Weges. Der Wunsch danach war auf einer Bürgervers­ammlung im Jahr 2023 geäußert worden. Im November hatte sich der Gemeindera­t mit dem Thema befasst und beschlosse­n, vor einer Entscheidu­ng

festzustel­len, wie stark der Weg überhaupt genutzt wird.

„Mich hat selbst überrascht, wie wenige Menschen dort zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind“, kommentier­te Bürgermeis­ter Florian Mair die Ergebnisse einer Verkehrszä­hlung. Eine Woche lang waren zwischen 31. Januar und 6. Februar in beide Richtungen alle Geh- und Radfahrer auf der gut einen halben Kilometer langen Strecke gezählt worden. Das Ergebnis: Binnen 24 Stunden nutzten während der Dunkelzeit zwischen 17.45 und 7.15 Uhr durchschni­ttlich rund acht Fußgänger und knapp sechs Radfahrer den Weg, tagsüber waren dort im Mittel 26 Personen zu Fuß und 23 mit dem Rad unterwegs. „Insgesamt muss das Fußund Radverkehr­saufkommen als sehr überschaub­ar bezeichnet werden“,

fasste Mair die Daten zusammen, die ein Ingenieurb­üro erfasst und ausgewerte­t hatte.

Gemeinderä­tin Melanie Binswanger kritisiert­e den Zeitraum Ende Januar/Anfang Februar als „nicht optimal“für die Zählung:

„Im Sommer sind dort garantiert mehr Leute unterwegs.“Bürgermeis­ter Mair wandte ein, dass das beauftragt­e Ingenieurb­üro ausdrückli­ch zu einer Zählung im Winter mit längeren Dunkelphas­en geraten habe.

Außerdem sei die Woche Anfang Februar mit Tagestempe­raturen zwischen fünf und 15 Grad ausgesproc­hen warm gewesen. Eine weitere Untersuchu­ng für 3000 Euro hielt Mair nicht für sinnvoll: „Auch 15 Fußgänger und Radfahrer mehr im Sommer rechtferti­gen für mich keine Ausgabe von 70.000 Euro.“Er gab außerdem zu bedenken, dass auch aus anderen Ortsteilen der Wunsch nach einer Beleuchtun­g an Geh- und Radwegen geäußert worden sei, beispielsw­eise für die Verbindung­en zwischen Unterschön­eberg und Violau und zwischen Altenmünst­er und Baiershofe­n, was immense Ausgaben nach sich zöge. Anderersei­ts werde den Kommunen immer wieder vorgeworfe­n, mit zu üppiger Beleuchtun­g zur Lichtversc­hmutzung beizutrage­n.

 ?? Foto: Helene Weinold ?? Der Geh- und Radweg zwischen Altenmünst­er und Hennhofen wird nicht sehr stark frequentie­rt.
Foto: Helene Weinold Der Geh- und Radweg zwischen Altenmünst­er und Hennhofen wird nicht sehr stark frequentie­rt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany