Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das Abstiegsgespenst erwacht aus dem Winterschlaf
Kreisliga Augsburg: Während der TSV Zusmarshausen gegen den SV Ottmarshausen den zweiten Rang verteidigen will, droht dem TSV Neusäß und dem TSV Diedorf der Tabellenkeller. Beim SSV Anhausen stirbt die Hoffnung zuletzt.
Nach einem viermonatigen Winterschlaf kehrt die Kreisliga Augsburg mit dem ersten regulären Spieltag im neuen Kalenderjahr zurück. Das Abstiegsgespenst ist dabei bei den meisten wieder aufgewacht, denn ein Drittel der Liga zittert um Klassenerhalt und Relegation. Die Restsaison startet für den TSV Neusäß mit einem Kellerderby beim TSV Diedorf. Im Fokus stehen auch die Gastspiele des SSV Anhausen (beim TSV Pfersee) und der SpVgg Westheim (beim Kissinger SC), bei denen es um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt geht. Vor einer großen Herausforderung steht auch der TSV Welden, der zu Gast bei Ligaprimus FC Königsbrunn antritt, bevor der TSV Zusmarshausen den Spieltag gegen den SV Ottmarshausen beschließt.
• TSV Diedorf – TSV Neusäß. Den Auftakt ins neue Kalenderjahr hatte sich der TSV Diedorf anders vorgestellt. Im Nachholspiel unterlag der Aufsteiger dem Westheimer Kobel mit 1:2. „Ich bin sehr unzufrieden, das lag an diesem Tag aber auch am Schiedsrichter“, hadert Diedorfs Spielertrainer Florian Sandner. Auf heimischem Rasen will er mit seinem Team gegen den TSV Neusäß wieder punkten. „Die Niederlage gegen Westheim war schon lange in den Köpfen, aber wir schauen nach vorne und werden alles reinhauen.“
Trotz einer knappen Niederlage im letzten Testspiel gegen den TSV Leitershofen ist Neusäß-Coach Serkan Demharter mit der Wintervorbereitung zufrieden. „Wir haben uns gut auf die Restsaison eingestimmt, das letzte Spiel will ich nicht überbewerten, weil wir davor das Wochenende zusammen auf einer Hütte verbracht haben.“Ernst wird es für die Lohwälder am Sonntag gegen den TSV Diedorf. „Das ist genau das richtige Match für den Auftakt, und wir werden natürlich auf Sieg spielen“, betont Demharter. Längere Zeit verzichten muss er auf seinen Kapitän Tobias Müller, der am Sprunggelenk operiert werden musste.
• TSV Zusmarshausen – SV Ottmarshausen.
Der TSV Zusmarshausen hat auf dem zweiten Tabellenrang überwintert und sich im letzten Vorbereitungsspiel mit Bezirksligist VfL Ecknach gemessen (1:1). „Das einzige Manko unserer wirklich guten Vorbereitung war die Chancenverwertung, und das war auch gegen Ecknach so“, sagt Zusmarshausens Spielertrainer Lukas Drechsler. Den bevorstehenden Gegner SV Ottmarshausen kennt er gut. „Ich habe eine sehr hohe Meinung über diesen Verein, das ist allseits bekannt, aber das heißt auch, dass ich natürlich weiß, was uns erwartet“, betont Drechsler. Der Einsatz seines Kapitäns, Sebastian Müller, ist krankheitsbedingt noch ungewiss.
Der SV Ottmarshausen sicherte
sich im Nachholspiel gegen die TG Viktoria Augsburg immerhin einen Zähler. „Auf jeden Fall zu wenig. Wir waren über 90 Minuten klar die bessere Mannschaft“, resümiert SVO-Coach Oliver Haberkorn. Nun steht seine Mannschaft vor einer anspruchsvollen Auswärtspartie gegen den Tabellenzweiten. „Zusmarshausen ist sicher das Maß der Dinge, wir fahren als Underdog dorthin, aber werden uns sicher nicht verstecken“, zeigt sich Haberkorn zuversichtlich. Auf Lucas Hackl, Stefan Fixle und Daniel Kölbl muss er verzichten.
In Sachen Abstiegskampf konnte sich die SpVgg Westheim bereits drei eminent wichtige Punkte sichern.
• Kissinger SC – SpVgg Westheim.
Auf dem Kobel bezwang man im Nachholspiel den TSV Diedorf 2:1. „Wir waren nach 90 Minuten sicherlich nicht der unverdiente Sieger, obwohl Diedorf schon Gas gegeben hat“, sagt Westheims Spielertrainer Thomas Hanselka. Am Sonntag will er mit seiner Mannschaft beim Kissinger SC an diese Leistung anknüpfen. „Der Sieg am Wochenende war ein gutes Gefühl, und das wollen wir wieder haben“, betont Hanselka, der auf seinen Kapitän Benjamin Walter urlaubsbedingt verzichten muss.
• FC Königsbrunn – TSV Welden.
Nacharbeiten musste auch der TSV Welden. Im Nachholspiel gegen den TSV Königsbrunn gelang dem TSV auf dem heimischen Theklaberg ein Aufakt nach Maß (4:0). „Es gibt tatsächlich nichts zu meckern, das war ein erwachsener Auftritt von Anfang bis Ende“, lobt Weldens Trainer Jürgen Völk seine Mannschaft. 22 Zähler trennen den TSV vom bevorstehenden Gegner: Am Samstag gastieren die Völk-Schützlinge bei Ligaprimus FC Königsbrunn. „Der Zeitpunkt ist moralisch gut, gegen sie zu spielen, da können wir den letzten Sieg im Rücken gut gebrauchen“, sagt der TSV–Coach.
• TSV Pfersee – SV Anhausen. Mit Thomas Bock, der im Winter vom A-Klassisten FSV Großaitingen kam, hat beim Tabellenschlusslicht Anhausen bereits der vierte Trainer in dieser Saison übernommen. Mit drei Siegen in vier Vorbereitungsspielen – unter anderem gegen die Bezirksligisten TSV Dinkelscherben und FC Horgau – feierte der 47-Jährige einen gelungenen Einstand. „Die Truppe hat Qualität, wenn die Trainingsbeteiligung und die Einstellung passt, bin ich sehr zuversichtlich“, betont Bock. Vor der kommenden Partie beim TSV Pfersee blickt er nicht auf die Tabelle: „Für den Moment geht es darum, von Woche zu Woche zu schauen, jetzt wird sich zeigen, ob wir in der Vorbereitung gut gearbeitet haben“, sagt der Coach, der am Wochenende auf den beruflich verhinderten Stefan Strohhofer verzichten muss. (tomü)