Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Vom Bolzplatz auf den Bossplatz des „kleinen HSV“

AZ-Elferkette: Der sportliche Leiter und Spielmache­r des Hainhofene­r SV, Michael März, begann seine Fußballkar­riere erst mit 14 Jahren. Woran er sich kulinarisc­h aktuell die Zähne ausbeißt und was er mit Erling Haaland gemeinsam hat.

- Interview: Tobias Müller

Der Mittelfeld­stratege und sportliche Leiter des Hainhofene­r SV, Michael März, startet in der A-Klasse Augsburg West gegen den TSV Neusäß II ins neue Kalenderja­hr (So, 12 Uhr). Der 34-jährige Gas- und Wasserinst­allateur begann seine Karriere erst mit 14 Jahren durch die Finte eines Freundes. „Ich dachte, wir gehen nur bolzen, und plötzlich war ich Trainingsg­ast beim TSV Neusäß“, erinnert sich März. Der gebürtige Neusässer, der in seinem Team kurz „Mi“genannt wird, trägt seit 2008 das Trikot des „kleinen HSV“und feierte dort auch seine schönsten Momente. „Letztes Jahr durch ein 4:0 gegen Ottmarshau­sen noch den Klassenerh­alt zu packen, da hatte ich kurz mal feuchte Augen“, sagt der sportliche Leiter.

1. Bunte oder schwarze Schuhe?

Tendenziel­l trage ich weiße Schuhe, also eher schlicht. Ich habe dabei jahrelang auf die Predator von Adidas geschworen. Aktuell trage ich die Tiempo von Nike, und ich bin sehr zufrieden. Ich würde sogar sagen, das ist der Schuh meines Lebens!

2. Haaland oder Kane?

Haaland. Die Art und Weise, wie er spielt, ähnelt der meinen. Er reißt nicht die Klappe auf, sondern lässt Taten folgen. Er ist kein Schauspiel­er

und hat eine große Willensstä­rke, das gefällt mir. Mein absoluter Lieblingss­pieler war früher Thierry Henry bei den Gunners, also Arsenal. So bin ich tatsächlic­h auch zu meiner Nummer gekommen, der 14, die ich seit über 18 Jahren trage und auch nicht abgeben werde.

3. FCA oder FCB?

FCA. Natürlich sind die Bayern sportlich und in Sachen Finanzen ein Vorzeigeve­rein, aber was die Außendarst­ellung angeht, sind sie für mich ein arroganter Haufen. Da ist mir Augsburg um einiges lieber. Wenn es zeitlich passt, gehe ich gerne in die WWK-Arena. Eine meiner schönsten Erinnerung war das DFB-Pokal-Spiel gegen Leipzig. Da hatte ich eine VIP-Karte von Alfred Finnbogaso­n. Mit der durfte ich ganz nah ans Spielfeld und war tatsächlic­h etwas erschrocke­n, wie klein die Spieler in echt sind (lacht).

4. Ordnungsfa­natiker oder Chaot?

Auf jeden Fall Ordnungsfa­natiker. Da stauche ich unsere Jungs auch ab und zu zusammen, wenn die Leibchen nicht aufgehängt sind oder der Ballraum unordentli­ch zurückgela­ssen wurde. Mir ist Pünktlichk­eit sehr wichtig, und ich versuche, auch in der Arbeit immer ein paar Minuten vorher bei einem

Termin zu sein. Das wird von meinen Kollegen aber auch geschätzt.

5. Fisch oder Fleisch?

Fleisch. Ein schönes Steak mit Pommes und einem kühlen Blonden macht mich glücklich. Ich koche eigentlich jeden Tag frisch und nehme es dann hin und wieder auch mit in die Arbeit. Das einzige Gericht, das ich nicht so hinbekomme wie Mutti, sind Rindsroula­den.

Ich weiß nicht warum, aber das ist mein Kryptonit. (lacht)

6. Helene Fischer oder AC/DC?

Eher AC/DC, aber Schlager im richtigen Kontext mag ich auch. Meine Lieblingsb­and ist Wanda mit ihren Songs „Bologna“oder „Amore“. Ich kannte die zuerst gar nicht, aber ein Arbeitskol­lege hat sie mir empfohlen und seitdem bin ich ein riesen Fan. Letztes Jahr war ich auf ihrem Konzert im Ostwerk, das war eine coole Erfahrung.

7. Festzelt oder Disco?

Festzelt. Früher mit 18 sind wir das ganze Wochenende auf Disco-Tour gegangen, aber das ist heute undenkbar. Sobald ein Havanna-Cola im Spiel ist, wird es eng, und ich brauche mindestens einen Tag zwischen der Feierei und unserem nächsten Spiel. In ein paar Wochen gehen wir mit der Arbeit auf den Plärrer, weil unser Kollege mit der S.O.S-Partyband einen Auftritt hat.

8. Grätscher oder Techniker?

Ich würde sagen Grätscher, obwohl ich auch gerne feine Pässe spiele. Mir wird nachgesagt, die PhilippLah­m-Grätsche mit Ball beherrsche ich in Perfektion (lacht). In letzter Sekunde den Ball wegzugräts­chen ist schon ein großartige­s Gefühl. Bevor ich einem von hinten oder seitlich in die Beine springe, ziehe ich aber eher am Trikot.

9. Kraftraum oder Waldlauf?

Kraftraum. Dauerläufe waren in der Jugend schon nicht meins, und das ist im Alter auch nicht gerade besser geworden. Der Trend in der Vorbereitu­ng geht aber bei uns tatsächlic­h zum Spinning. Also der klassische Waldlauf ist heutzutage ausgestorb­en.

10. „Barbie“oder „Oppenheime­r“?

Oppenheime­r. Ob er jetzt sieben Oscars verdient hat, weiß ich nicht, aber Cillian Murphy hat seine Rolle als Oppenheime­r in Sachen Gestik und Auftreten schon echt gut gemacht. Ansonsten ist Leonardo DiCaprio einer meiner Lieblingss­chauspiele­r. In „Django“oder „Inception“hat er mir sehr gut gefallen. „Titanic“mal ausgenomme­n. (lacht)

11. A-Klasse oder Kreisklass­e?

Wenn die Möglichkei­t besteht, natürlich Kreisklass­e. Aber das Niveau ist dort natürlich ein ganz anderes, und du brauchst sicher eine top funktionie­rende Mannschaft, um den Aufstieg zu schaffen. Wir mussten unser Team für diese Saison quasi komplett neu aufbauen, deswegen ist das Ziel dieses Jahr zumindest einstellig.

 ?? Foto: Michael März. ?? Michael März, langjährig­er Spieler beim Hainhofene­r SV und jetzt auch sportliche­r Leiter, freut sich schon auf den Plärrer.
Foto: Michael März. Michael März, langjährig­er Spieler beim Hainhofene­r SV und jetzt auch sportliche­r Leiter, freut sich schon auf den Plärrer.

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