Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Horgau gibt mehr Geld aus
Mit reichlicher Verspätung wurde dem Horgauer Gemeinderat jetzt die Jahresrechnung vorgelegt. Das Fazit: Die Ausgaben sind höher als geplant.
Eigentlich ist die Jahresrechnung dem Gemeinderat innerhalb eines halben Jahres nach Abschluss des Haushaltsjahres zur Kenntnis vorzulegen, doch diesmal wurde die für das Jahr 2022 recht verspätet eingereicht.
Auf einige Abweichungen hatte der Rechnungsprüfungsausschuss hingewiesen. Bei den folgenden Haushaltsstellen ging es um Überschreitung der Haushaltsansätze, die laut Bürgermeister Thomas Hafner recht unbürokratisch verliefen. Wichtig sei, dass die Überschreitung innerhalb der Gesamtausgaben gedeckt sind und es einen Gemeinderatsbeschluss gibt.
Bei der Haushaltsstelle für das Anwesen in der Augsburger Straße
2A sind die Strom- und Gaskosten höher gewesen als im Ansatz geplant. Das liegt daran, dass die Strom- und Gaspreise enorm gestiegen sind, aber auch am schwankenden Verbrauch. Die Überschreitung des Ansatzes beläuft sich auf 600 Euro. Bei der Verwaltung im Rathaus wurden erneut Corona-Tests angeschafft. Außerdem erhielten die Feldgeschworenen Material (Grenzmarken, Grenzsteine). Die Überschreitung hierfür betrug rund 3100 Euro.
Bei der freiwilligen Feuerwehr ist die Überschreitung der Anschaffung eines neuen Atemschutzprüfgeräts und Pressluftatmers geschuldet. Zum Zeitpunkt der Einstellung des Haushalts waren diese Kosten nicht absehbar, erklärte der Bürgermeister. Diese seien aber zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft notwendig und wurden vom Gemeinderat auch deshalb genehmigt.
Allgemeine Feststellungen in der Jahresrechnung waren die Anschaffung der Transponder (elektronisches Schlüsselsystem). Um den Verwaltungsaufwand gering zu halten, wurden alle Transponder (für Wasserversorgung, für Kläranlage, Bauhof und Verwaltung) in die Hauptverwaltung verbucht. Fragen gab es zu Dienstreisen in der Hauptverwaltungsstelle, Verwaltungskostenersatz für Müllgebühren, Buchungen für Bücher bei der Bücherei Horgau und bei der Freiwilligen Feuerwehr zu Pauschalsätzen.
Fragen gab es auch zum Ökostrom und zu Zuschüssen ohne Belege. Die Kosten für eine Rüttelplatte wurde im Gemeinderat als Nettobetrag (2000 Euro) beschlossen, die 19 Prozent Mehrwertsteuer blieben dabei unberücksichtigt. Für die Außenrollos im Kindergarten hatte man einen maximalen Kostenrahmen in Höhe von 6300 Euro angesetzt, der tatsächliche Preis lag bei nur 5400 Euro.
Die Jahresrechnung wird mit folgendem Ergebnis festgestellt: Der Verwaltungshaushalt mit den Einnahmen und Ausgaben beträgt 7.568.438 Euro, der Vermögenshaushalt mit Einnahmen und Ausgaben 4.512.506 Euro. Der Gesamthaushalt liegt bei 12.080.944 Euro. Die Feststellung zur Jahresrechnung wurde einstimmig beschlossen. Auch für die Entlastung der Gemeinde und des Bürgermeisters für die Haushaltsund Kassenführung 2022 gab es einen einstimmigen positiven Beschluss.