Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der ehemalige Stadtrat Wolfgang Kronthaler ist tot
36 Jahre lang engagierte er sich als Stadtrat in der Politik. Dabei lag ihm besonders sein Heimatstadtteil am Herzen.
Sein Stadtteil Göggingen lag Wolfgang Kronthaler bis zuletzt am Herzen. 36 Jahre engagierte er sich im Augsburger Stadtrat, zuerst in der CSU und später dann in der neu gegründeten CSM. Auch nach seinem Rückzug aus der Politik im Jahr 2014 blieb er immer bestens informiert. Jetzt ist Wolfgang Kronthaler im Alter von 85 Jahren gestorben.
„Er war gesellig, hilfsbereit und liebenswürdig“, erinnert sich die langjährige politische Weggefährtin
und Freundin, Margarethe Rohrhirsch-Schmid. „Wolfgang war bis zuletzt ein wandelndes Lexikon, wenn ich irgendetwas über den Stadtteil wissen wollte, dann bin ich zu ihm gegangen“, so Rohrhirsch-Schmidt. Und auch lange nach seinem Rückzug aus der aktiven Politik, hätten ihn die Augsburger Themen interessiert. „Noch kurz vor seinem Tod saßen wir beim Frühschoppen zusammen und haben über den Augsburger Bahnhof diskutiert“, erzählt sie. Er habe sich erinnert, wie lange er im Stadtrat um die Aufzüge des Bahnhofs kämpfte, die heute dort völlig selbstverständlich sind. „Wenn ihm ein Thema wichtig war, konnte er verbissen darum kämpfen“, so die ehemalige CSU-Bürgermeisterin. Bis zuletzt war Wolfgang Kronthaler nach der Kirche beim Frühschoppen anzutreffen, wo er seine Freundschaften pflegte.
„Der Rosenmontagsball war sein Ball“, sagt die ehemalige Stadtträtin Claudia Eberle. Fast 20 Jahre lang organisierte Kronthaler den Ball für die Arbeitsgemeinschaft der Gögginger Vereine und Organisationen (Arge) – selbst die Eintrittskarten verkaufte er stets persönlich, so Eberle. Gute Lebensbedingungen
in Göggingen waren dem Politiker wichtig, deshalb engagierte er sich bis zuletzt auch in vielen Vereinen, wie der Arge Göggingen, Kolping oder auch dem Geschichtskreis.
Für seine Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung erhielt Kronthaler vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren 1999 die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze und 2010 die Kommunale Verdienstmedaille in Silber. Seine politischen Schwerpunkte lagen in der Abfallwirtschaft, den Liegenschaften und der Verkehrspolitik.