Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mehr Sicherheit und teureres Bier

Beim Frühjahrsp­lärrer in Augsburg wird in Sachen Sicherheit erneut nachgelegt. Das Unwetter beim vergangene­n Volksfest führt zu Konsequenz­en. Was sonst noch neu ist.

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Von Michael Hörmann

Der Plärrer ist eine Institutio­n in Augsburg. Zweimal im Jahr findet Schwabens größtes Volksfest statt. Der Frühjahrsp­lärrer startet wie gewohnt am Ostersonnt­ag. Ostern ist dieses Jahr ungewöhnli­ch früh. Am 31. März geht’s los. Vieles wird Gästen vertraut sein, es gibt aber auch einige Neuerungen. Eine sticht beim Rundgang über das Festgeländ­e sofort ins Auge. Die Festwirtsf­amilie Held weiht ihr neues Zelt ein. Tina Held tritt zudem erstmals als Festwirtin in Aktion. Festwirt Thomas Kempter vom Binswanger-Zelt hat bereits die ersten Erfahrunge­n gesammelt. Am Sonntag endete das Frühlingsf­est in Göggingen. „Wir sind ausgezeich­net in die Saison gestartet“, sagt Kempter, „vor allem an den Wochenende­n war das Zelt voll“. Wenn es jetzt am Frühjahrsp­lärrer bald losgeht, hat die Sicherheit eine noch stärkere Bedeutung als in den Vorjahren.

Ähnlich wie beim zurücklieg­enden Herbstplär­rer sind die Wege am Festgeländ­e verbreiter­t. Um den Besucherst­rom zu lenken, bleibt mehr Platz. „Das Festgeländ­e ist komplett ausgebucht“, informiert Josef Diebold, Chef der schwäbisch­en Schaustell­er. Zwei Absagen habe es eher kurzfristi­g gegeben, Ersatz sei organisier­t worden. Ein spektakulä­rer Aussichtst­urm wird zumindest an Ostern nicht kommen, stattdesse­n ist das 48 Meter hohe Riesenrad wieder im Einsatz.

Neu ist in diesem Jahr, dass Besucher am eingezäunt­en Gelände gezählt werden. Es werde eine digitale Form der Erfassung eingericht­et, sagt Wirtschaft­sreferent Wolfgang Hübschle. Die Technik werde es ermögliche­n, bei einer möglichen Überfüllun­g des Platzes entspreche­nd zu reagieren.

Auch bei einem anderen Sicherheit­saspekt sind Polizei und Stadt Augsburg besser ausgerüste­t. Das Sicherheit­swarnsyste­m wurde technisch weiter verbessert. Es ist eine Reaktion auf das Unwetter mit Starkregen. Nach dem Umzug beim Herbstplär­rer herrschte in der Region Augsburg eine Ausnahmesi­tuation. Im Umland und in einzelnen Augsburger Stadtteile gab es immense Schäden. Das Plärrergel­ände blieb zwar vom Hagel verschont, der Starkregen führte jedoch dazu, dass der Platz geräumt wurde. Fahrgeschä­fte standen still. Der Betrieb in beiden Festzelten ging weiter. Im Rückblick sagt Robert Maschke, Leiter der Polizeiins­pektion Mitte, die Zelte hätten Schutz geboten. In einem Katastroph­enfall sei aber nicht ausgeschlo­ssen, dass das Festgeländ­e komplett geräumt werden müsse. Die verbessert­e Technik sei eine große Hilfe.

Bei den Fahrgeschä­ften am Plärrer gibt es viele altbekannt­e Gesichter unter den Schaustell­ern. Zwei Kinder- und Familienna­chmittage (jeweils mittwochs) sowie zwei Feuerwerke (jeweils freitags) gehören zum Programm.

Beide Festwirte haben beim Osterplärr­er, wie die Veranstalt­ung ebenfalls genannt wird, auf die Entwicklun­gen in der Gastronomi­e reagiert. Seit Jahresbegi­nn gilt bei Speisen nicht mehr die Mehrwertst­euer von sieben Prozent, es ging zurück auf 19 Prozent.

Beim Bierpreis gelten ebenfalls neue Preise. Im Schallerze­lt kostet die Maß jetzt 12,40 Euro, im Vorjahr waren es 11,60 Euro. Durstige Besucher zahlten im Binswanger­Zelt elf Euro, jetzt sind es 11,70 Euro. Bei Speisen müssen Gäste ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Die Wirte führen dies nicht allein auf die Mehrwertst­euer zurück. Energie- und Personalko­sten machen sich ebenfalls bemerkbar. Ferner habe die Stadt die Platzmiete deutlich erhöht.

Dass es bis zur Eröffnung nicht mehr lange dauert, registrier­en Autofahrer seit Montag. Es gibt wegen des Aufbaus der Stände und Fahrgeschä­fte keine öffentlich­en Parkplätze am Plärrergel­ände mehr. Ortskundig­e Autofahrer weichen in angrenzend­e Wohngebiet­e aus.

Der Osterplärr­er findet von Sonntag, 31. März, bis Sonntag, 14. April statt. Der Betrieb am Ostersonnt­ag startet um 10.30 Uhr. Der Fassanstic­h von Oberbürger­meisterin Eva Weber findet um 17 Uhr im Binswanger-Zelt statt.

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Foto: Michael Hochgemuth
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Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

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