Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So geht es nach der Insolvenz von Windhager weiter

Die Windhager Zentralhei­zung GmbH Deutschlan­d ist insolvent. Das betrifft auch den Sitz in Gersthofen. Wie geht es für die Mitarbeite­nden nun weiter?

- Von Cordula Homann

Die Windhager Zentralhei­zung GmbH hat nun auch einen Insolvenza­ntrag gestellt. Das Amtsgerich­t Augsburg – Insolvenzg­ericht – hatte daraufhin am Freitag die vorläufige Insolvenzv­erwaltung über das Vermögen des Spezialist­en für Heizlösung­en angeordnet. Zum vorläufige­n Insolvenzv­erwalter wurde Georg Jakob Stemshorn von der Pluta Rechtsanwa­lts GmbH bestellt. Die Firma hat einen Sitz in Gersthofen. Der Mutterkonz­ern in Österreich war bereits Anfang des Jahres zahlungsun­fähig.

Wie am Montag mitgeteilt wurde, war Stemshorn bereits am Freitag vor Ort, um sich einen ersten Überblick zu verschaffe­n. Stemshorn

sagt: „Der Geschäftsb­etrieb des Unternehme­ns wird fortgeführ­t.“Derzeit würden Gespräche mit allen Beteiligte­n laufen. Der Anwalt wird im Verfahren von einem interdiszi­plinär aufgestell­ten Pluta-Team unterstütz­t, bestehend aus Rechtsanwa­lt Florian Zistler, Wirtschaft­sprüfer und Steuerbera­ter Frank Mößle sowie Rechtsanwä­ltin Sylvia Kalbitzer und Wirtschaft­sjurist Dennis Stroh.

Die deutschlan­dweit 92 Mitarbeite­r des Unternehme­ns wurden bereits informiert. Deren Gehälter sind laut Pressemitt­eilung über das Insolvenzg­eld für drei Monate gesichert. Das Unternehme­n hat seinen Sitz in Gersthofen bei Augsburg und Standorte in Bissendorf in Niedersach­sen sowie in Wiedemar in Sachsen.

Hintergrun­d der Antragstel­lung ist die negative Marktentwi­cklung der vergangene­n eineinhalb Jahre in Deutschlan­d. Windhager ist ein Hersteller von Heizkessel­n für erneuerbar­e Energien; dabei hat sich das Unternehme­n in den vergangene­n Jahren vor allem auf Pelletheiz­ungen spezialisi­ert.

Das Salzburger Mutterunte­rnehmen befindet sich bereits seit Anfang Januar 2024 in einem Insolvenzv­erfahren.

Mittlerwei­le wurde eine Lösung für Windhager in Österreich gefunden. Eine Gesellscha­ft des österreich­ischen Wasseraufb­ereitungsu­nternehmen Best Water Technology (BWT) hat das Unternehme­n übernommen.

Die Windhager Zentralhei­zung GmbH ist für den Vertrieb und das Serviceges­chäft in Deutschlan­d verantwort­lich. Der vorläufige Insolvenzv­erwalter wird nun Gespräche mit dem österreich­ischen Erwerber und anderen Unternehme­n aus der Branche führen, um einen Investor für die Gesellscha­ft zu finden.

Stemshorn sagt: „Wir werden zeitnah den Investoren­prozess starten. Ziel ist es, eine Investoren­lösung für die deutsche Windhager-Gesellscha­ft zu ermögliche­n.“

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Foto: Cordula Homann

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