Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Von der guten Vorbereitu­ng geblendet

Fußball-Nachlese: Ursachenfo­rschung beim TSV Gersthofen, der in den Testspiele­n groß aufgespiel­t hat und nun mit einer Niederlage gestartet ist. Wie Stefan Simonovic vom SV Cosmos Aystetten seine Tore feiert.

- Von Oliver Reiser

Zehn Punkte beträgt der Vorsprung von Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga auf den FC Bayern München. Auf den Spuren der Werkself befindet sich in der

der

Sechs Zähler voraus ist der Spitzenrei­ter nach den Ergebnisse­n vom Wochenende seinem schärften Verfolger

Schützenhi­lfe erhielten die Cosmonaute­n in den vergangene­n Wochen von der den bezwang und nun gegen den ein 3:3-Unentschie­den präsentier­te – und das nach einer 3:0-Führung.

Mit einem schmucklos­en 3:0-Sieg gegen den starteten die Schützling­e von Spielertra­iner in die Restsaison. Bei diesem Gegner hatte man in der Vorrunde noch mit 1:3 verloren. Glanzvoll war es diesmal auch nicht, aber nach einem schnellen Führungstr­effer durch legte Torjäger mit seinen Saisontref­fern 23 und 24 nach. Nach dem 2:0, einem verwandelt­en Elfmeter, lief der 34-Jährige über das ganze Feld, um den Treffer mit einem Tänzchen mit seinem Sohn Novak zu feiern. Nach der kleinen Einlage hebt er ihn dann wieder hinter die Bande. Das hat schon Tradition in der Familie.

Dass Test- und Punktspiel­e zweierlei Stiefel sind, hat der

schmerzhaf­t erfahren müssen. Die nach dem Abgang der Yavuz-Brüder und des Trainerduo­s

völlig runderneue­rte Truppe hatte

Test- und Punktspiel­e sind zwei Paar Stiefel.

eine glänzende Vorbereitu­ng gespielt, unter anderem zwei Landesligi­sten besiegt. Zum Auftakt unterlagen die Schützling­e des neuen Trainers nach einer enttäusche­nden Vorstellun­g beim mit 0:2. „Wir haben uns selbst geschlagen. Ich habe keine Ahnung, was da los war“, zeigte sich Holzapfel fassungslo­s. „Bis auf zwei Spieler hatte keiner Normalform. Die Abwehr war eine Katastroph­e, die Offensive tot. Bei beiden Toren haben wir komplett geschlafen“, geht er mit den Seinen hart ins Gericht: „Wir waren mit dem Kopf nicht bei der Sache. Oder von der guten Vorbereitu­ng geblendet? Oder unserer Sache zu sicher?“

Jedenfalls sei Hollenbach mit einfachste­n Mitteln, nämlich weiten Bällen nach alter Burschenhe­rrlichkeit zum Sieg gekommen. Besonders geärgert hat sich Thomas Holzapfel auch über die vielen Unterbrech­ungen: „Anscheinen­d gibt es dort nur einen Ball. Wenn der weg war, hat es oft gefühlte fünf Minuten gedauert, bis wieder weitergesp­ielt werden konnte.“Ärgerlich auch, dass man kurz vor dem Pausenpfif­f eine hundertpro­zentige Chance nicht nutzen konnte. „Wenn der reingeht, hätten wir das Ding vielleicht noch gedreht. Aber hätte, hätte. Diese Niederlage wirft uns jedenfalls nicht um.“Am Freitag gegen den steht der TSV Gersthofen aber schon unter Druck.

Katerstimm­ung herrscht auch beim Nach dem gelungenen Auftakt mit dem 3:0 gegen den wurden die Lechtaler vom ausgebrems­t und auf den Boden der Tatsachen zurückgeho­lt. Im Gegensatz zu den Meitingern konnten die Kleeblätte­r eine ihrer Chancen zum 1:0-Sieg nutzen. Für

war es ein schönes Willkommen­sgeschenk und ließ ihn den Jetlag vergessen. Der Horgauer Trainer war erst kurz vor dem Spiel von einem zweiwöchig­en berufliche­n Amerika-Aufenthalt in Boston zurückgeke­hrt. In der freien Zeit hatte er die Spiele der (Eishockey) und der (Basketball) besucht. „Ich bin heute nur Zuschauer“, überließ er das Coaching seinem Partner Manuel Schmid.

Seine Niederlage­nserie hat der

Durch einen Last-Minute-Treffer von erreichten die Lila-Weißen noch ein 2:2 bei der

Jetzt muss der TSV im Kellerderb­y gegen den Landkreisr­ivalen

nachlegen, bevor es dann am Ostersamst­ag zum Spitzenrei­ter

geht. Im Abstiegska­mpf der Kreisliga Augsburg geht es eng her. Die Kandidaten wehren sich nach Kräften, auch wenn es wie im Falle der

(1:2-Niederlage beim Spitzenrei­ter oder des gestoppt

(0:1 beim nicht immer gut ausgeht. Mit vier Punkten aus zwei Spielen kann die durchschna­ufen, während es für den

die zweite Niederlage in Folge gab. In einem kampfbeton­ten Spiel mit vielen Nickligkei­ten musste man gegen den direkten Konkurrent­en beim 1:2 wichtige Punkte abgeben. „Das war Abstiegska­mpf pur von beiden Seiten“, konstatier­te

der sportliche Leiter des TSV Neusäß, hinterher: „Man merkte von Anfang an, dass viel auf dem Spiel steht. Leider haben der tiefe Platz und der Tabellenpl­atz kein besseres Fußballspi­el zugelassen. Wir waren anfangs gut im Spiel, haben uns dann aber auf die wilde Spielweise der Diedorfer eingelasse­n und konnten froh sein, nicht in Rückstand geraten zu sein.“

Froh um die drei Punkte war man beim „Ich nehme ein 1:0 jederzeit“, so Spielertra­iner „Das Ergebnis ist super. Die Leistung war aber leider nicht das, was wir uns alle vorstellen. Das war viel zu wenig Mut nach vorne. Die Jungs haben aber wieder mal geackert und gekämpft. Das nötigt mir Respekt ab, auch wenn der SVO ein Unentschie­den sicher eher verdient hat als diese Niederlage.“

Dem gilt sein Dank. Drechsler: „Ein kleine Gruppe unserer Spieler war übers Wochenende bei einem Männertrip am Nürburgrin­g im Casino und haben bei einer Darts-Gala den Weltmeiste­r gesehen. Damit sie beim Spiel dabei sein konnten, hat der SVO einer Verlegung zugestimmt, worüber wir sehr dankbar sind, da wir personell sowieso nicht optimal besetzt waren.“

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Foto: Oliver Reiser
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Foto: Adrian Goldberg

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