Augsburger Allgemeine (Land Nord)
„Prost Gemeinde. Prost Bruder Edmund“
Nach der gelungenen Premiere gibt es in Biberbach wieder eine Josefifeier. Bei der Fastenpredigt hat das Publikum viel zu lachen.
Der Josefstag in Biberbach begann mit einem festlichen Gottesdienst in der Pfarr- und Wallfahrtskirche. Höhepunkt der Josefifeier war eine grandiose Festpredigt von „Bruder Edmund“, der auch auf aktuelle Ereignisse im Ort Biberbach einging.
Im Anschluss an die Heilige Messe begrüßten Kolpingvorsitzender Tobias Eltschkner und Feuerwehrvorsitzender Sebastian Merli in der „Feuerwehr-Gala-Halle“. Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr hatten sich die Verantwortlichen erneut für eine Kooperation ausgesprochen. Mit nur zwei Schlägen zapfte Bürgermeister Wolfgang Jarasch das Fass an. Bei Starkbier und Brotzeiten stärkten sich die Besucher für die Ausführungen von „Bruder Edmund“(Peter Mayer). Wieder dabei waren die „Edenberger Musikanten“, später vom Fastenprediger liebevoll als „Josefstag-Old-Boy-Group“betitelt.
Mit einem beleuchteten Bäumchen zog Bruder Edmund zu den Klängen des Bayerischen Defiliermarsches in die Festhalle ein. Schon in seiner Begrüßung mit dem Thema „Gendern“schaffte er es, die Besucher und „Feuerwehrlerinnen“mitzureißen. Danach wurden die vielen „Biberbacher Baustellen“beackert. So erhielt der Bürgermeister den Rat die AH (Attraktive Herrn)-Mannschaft des SC Biberbach nach dem Training in der Turnhalle zu sich nach Hause zum Duschen einzuladen. Hintergrund dazu ist, dass bereits seit 2019 die Duschen in der Halle nicht genutzt werden können. Für das Thema „Ampelkoalition“wechselte der Fastenprediger seine Rolle als Bruder Edmund (Stoiber) und erklärte die Bulldog-Demonstrationen gekonnt im Tonfall von Hubert Aiwanger.
Mit der Mahnung: „Fällt die Ampel aus, gilt zunächst rechts vor links. Vergesst das nicht“, beschrieb der Fastenprediger seine
Sicht der politischen Lage. Dann war Zeit für den höchsten Christbaum der Diözese, der auf dem Kirchturm der Wallfahrtskirche als Richtbäumchen aufgetaucht war. Auf die Übergabe des Exemplars an Pfarrer Dr. Ulrich Lindl folgte die Aufforderung an die Feuerwehr, zu überlegen, ob nicht der höchste Maibaum der Welt in Biberbach stehen könnte. Mit der Frage nach dem Erhalt der von den jüngsten Gemeinderäten initiierten „Willkommensbox“an Professor Dr. Hans Rechenmacher und dessen Schwester begann Bruder Edmunds Ideen rund um die Hühnerschar im Pfarrgarten. Von der Frage, ob die gelegten Eier auch für alle Mitfeiernden der Osternacht ausreichend sind, bis hin zum Tipp die Hühner doch die Voraussetzungen für das geplante Glockenbodendenkmal durch ihr Scharren schaffen zu lassen.
Schließlich erwies sich Bruder Edmund auch als aufmerksamer Zuhörer der Predigten des Ortspfarrers. So kündigte er an, bezugnehmend auf die Weisheitsgeschichte der drei Siebe, im kommenden Jahr ein viertes Sieb zum Einsatz zu bringen, für alle sichtbar, mit einem großen Loch. Warum braucht der Markt Biberbach einen Rückwagen, wenn er doch offensichtlich keinen Wald besitzt? Sonst könnte es, wie in anderen Orten üblich einen Waldkindergarten geplant werden und kein Wiesenkindergarten.
Aber vielleicht ist das Fahrzeug ja zum „Verrücken der Biberbacher Finanzen“angeschafft worden, mutmaßte Bruder Edmund. So lobte er den vom Gemeinderat abgelehnten Vorschlag des Bürgermeisters der Patengemeinde Straußfurt einige Quadratmeter Grund zu schenken. „Dann wären die Straußfurter nicht nur Miteigentümer, sondern auch Mitschuldner.“Unterbrochen wurden die Themenbereichen immer wieder mit dem Ruf „Prost Gemeinde. Prost Edmund“. Den Schlusspunkt setzte die Verabschiedung „Ich bin der Edmund-Josef und da bin ich dahoam.“Bleibt auf eine Wiederholung der Josefifeier im kommenden Jahr zu hoffen.