Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Nach dem Dinner folgt das Public Viewing
Sigrid Spiegelhauer aus Dinkelscherben und Mario Deffner aus Gersthofen waren bei der TV-Show „Das perfekte Dinner“dabei. Die Punktevergabe war für sie das Schwierigste.
„Familie, Freunde, Kollegen, Nachbarn, selbst mein Zahnarzt und der Postbote fieberten und diskutierten mit, wie bei einer Fußball-Weltmeisterschaft.“So blickt Mario Deffner aus dem Gersthofer Ortsteil Batzenhofen auf die vergangene Woche zurück, als die VOX-Kochshow „Das perfekte Dinner“mit Teilnehmern aus der Region Augsburg über die Bildschirme flimmerte. Sein Bekanntheitsgrad sei deutlich gestiegen. „Ich habe sogar das Gefühl, dass die Scheibe auf meiner regelmäßigen Leberkässemmel beim Metzger gewachsen ist“, sagt der 34-Jährige und lacht.
In den sozialen Medien waren sich viele User einig: Yvette aus Aindling ist für sie die Gewinnerin der Herzen. In mehreren Kommentaren äußerten die Nutzer ihr Unverständnis darüber, dass die 51-Jährige vom späteren Sieger Simon bei der Bewertung nur sechs Punkte bekommen hatte. Die drei weiteren Mitkonkurrenten hatten ihr zweimal acht und einmal neun Punkte gegeben. Die Hobbyköchin hatte ihre Gäste mit Gerichten aus der deutsch-ruandischen Küche verwöhnt.
Bei dieser Kochshow des TVSenders Vox treffen sich fünf Personen, von denen jede reihum versucht, ihren vier Gästen das perfekte Dinner zu kredenzen. In dieser Woche kamen alle Teilnehmer aus dem Raum Augsburg. Mittlerweile haben alle Kandidatinnen und Kandidaten ihren GastgeberAbend
hinter sich und ihr DreiGänge-Menü gekocht. Während die Kandidaten Mario, Sigi und Thorsten von diesem Geschmackserlebnis – bis auf kleine Abstriche – begeistert waren und reichlich Punkte vergaben, übte Simon viel Kritik an Yvettes Essen. Am Ende reichten ihre 31 Punkte immerhin zu Platz drei bei der Kochshow.
„Die Punktevergabe ist tatsächlich eines der schwierigsten Dinge während der Woche“, sagt Mario Deffner, der am Montag als Erster die vier anderen Teilnehmer zu vier „Blind Dates“bei sich zuhause in Batzenhofen begrüßen konnte. Dass er zum Moscow Mule am Lagerfeuer in kurzer Hose erschien, amüsierte nicht nur seine Mitstreiter. „Das Gewinnen war mir eher zweitrangig. Ich habe es als Herausforderung und Event gesehen und versucht, immer fair und nie taktisch Punkte zu geben. Simon hat für mich das perfekte Dinner abgeliefert. Deshalb meine zehn
Punkte. Er ist der verdiente Gewinner.“Deffner ergatterte für sein Menü um geschmorte Ochsenbäckchen 30 Punkte.
Simon aus Bergheim holte sich am Ende mit 36 Punkten überlegen den Sieg. Er hatte an Tag drei mit dem Motto „Ein Bayer kocht Südtirol“überzeugt. Dabei punktete er vor allem mit der warm geräucherten Hochrippe auf dem Grill, auf Püree vom Wurzelgemüse, an karamellisierten Karotten. Als Vorspeise servierte er Tortellini, gefüllt mit Bergkäse. Als Nachspeise verwöhnte er seine Gäste mit Südtiroler Apfelstrudel mit Vanilleeis-Nocke.
Auf Platz zwei landete die zweite Dame in der Runde, Sigrid Spiegelhauer aus dem Dinkelscherbener Ortsteil Anried mit 32 Punkten. Auch sie servierte unter dem Motto „Alles von der Rolle“Apfelstrudel zum Dessert. Zuvor gab es selbst gemachte Maultaschen mit Walnüssen und Bergkäse sowie
eine Rindsroulade, die mit einer Karotte sowie einer Farce aus Frischkäse, Walnüssen und Feigen gefüllt war. Die Herren in der Runde hatten darin Speck und Gurken vermisst. „Egel, ob beim Einkaufen oder bei Bäcker, ich habe überall eine Riesenresonanz bekommen. Ich war ganz aus dem Häuschen“, freut sich die 59-jährige Zahnarzthelferin. An ihrem Kochtag gab es in der alten Schule in Anried, wo sich sich stark engagiert, ein Publik Viewing. „Da war ich aufgeregter, als beim Kochen selber“, verrät sie. Das einzige was sie im Nachhinein ärgert: Als die Gäste ihr Haus erkundeten und dabei auf ein Schlagzeug stieß, Musik machten und zu tanzen begannen, konnte sie nicht dabei sein. „Da musste ich ja in der Küche stehen.“
Auch wenn ihnen während der Dreharbeiten manchmal der Gesprächsstoff ausging, haben sich die Kandidatinnen und Kandidaten mittlerweile dreimal wieder getroffen.
Das Finale haben sie gemeinsam bei Mario Deffner in Batzenhofen auf Leinwand geschaut. „Ich durfte sogar das einjährige Töchtern füttern“, erzählt Sigrid Spiegelhauer, dass man eine „richtige Familie“geworden sei. „Simon hat Antipasti vom Stadtmarkt besorgt, meine Frau eine leckere Lasagne gemacht und Sigi brachte eine Sacher-Torte mit. Ich habe mich lediglich um den dekorativen Rahmen kümmern müssen“, verrät der 34-Jährige, der laut dem TVSender VOX wohnt, wie in einem Designer-Katalog. Er fand die Woche echt richtig schön, authentisch, ehrlich, lecker, lustig und vor allem unterhaltsam: „Es war unheimlich interessant, vier „Blind Dates“auf einmal zuhaben und bei diesem Format mal hinter die Kulissen schauen zu dürfen.“Mario Deffner und Sigrid Spiegelhauer sind sich einig: „Wir würden alles genauso wieder machen und würden auch wieder teilnehmen.“