Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nach dem Dinner folgt das Public Viewing

Sigrid Spiegelhau­er aus Dinkelsche­rben und Mario Deffner aus Gersthofen waren bei der TV-Show „Das perfekte Dinner“dabei. Die Punkteverg­abe war für sie das Schwierigs­te.

- Von Oliver Reiser

„Familie, Freunde, Kollegen, Nachbarn, selbst mein Zahnarzt und der Postbote fieberten und diskutiert­en mit, wie bei einer Fußball-Weltmeiste­rschaft.“So blickt Mario Deffner aus dem Gersthofer Ortsteil Batzenhofe­n auf die vergangene Woche zurück, als die VOX-Kochshow „Das perfekte Dinner“mit Teilnehmer­n aus der Region Augsburg über die Bildschirm­e flimmerte. Sein Bekannthei­tsgrad sei deutlich gestiegen. „Ich habe sogar das Gefühl, dass die Scheibe auf meiner regelmäßig­en Leberkässe­mmel beim Metzger gewachsen ist“, sagt der 34-Jährige und lacht.

In den sozialen Medien waren sich viele User einig: Yvette aus Aindling ist für sie die Gewinnerin der Herzen. In mehreren Kommentare­n äußerten die Nutzer ihr Unverständ­nis darüber, dass die 51-Jährige vom späteren Sieger Simon bei der Bewertung nur sechs Punkte bekommen hatte. Die drei weiteren Mitkonkurr­enten hatten ihr zweimal acht und einmal neun Punkte gegeben. Die Hobbyköchi­n hatte ihre Gäste mit Gerichten aus der deutsch-ruandische­n Küche verwöhnt.

Bei dieser Kochshow des TVSenders Vox treffen sich fünf Personen, von denen jede reihum versucht, ihren vier Gästen das perfekte Dinner zu kredenzen. In dieser Woche kamen alle Teilnehmer aus dem Raum Augsburg. Mittlerwei­le haben alle Kandidatin­nen und Kandidaten ihren GastgeberA­bend

hinter sich und ihr DreiGänge-Menü gekocht. Während die Kandidaten Mario, Sigi und Thorsten von diesem Geschmacks­erlebnis – bis auf kleine Abstriche – begeistert waren und reichlich Punkte vergaben, übte Simon viel Kritik an Yvettes Essen. Am Ende reichten ihre 31 Punkte immerhin zu Platz drei bei der Kochshow.

„Die Punkteverg­abe ist tatsächlic­h eines der schwierigs­ten Dinge während der Woche“, sagt Mario Deffner, der am Montag als Erster die vier anderen Teilnehmer zu vier „Blind Dates“bei sich zuhause in Batzenhofe­n begrüßen konnte. Dass er zum Moscow Mule am Lagerfeuer in kurzer Hose erschien, amüsierte nicht nur seine Mitstreite­r. „Das Gewinnen war mir eher zweitrangi­g. Ich habe es als Herausford­erung und Event gesehen und versucht, immer fair und nie taktisch Punkte zu geben. Simon hat für mich das perfekte Dinner abgeliefer­t. Deshalb meine zehn

Punkte. Er ist der verdiente Gewinner.“Deffner ergatterte für sein Menü um geschmorte Ochsenbäck­chen 30 Punkte.

Simon aus Bergheim holte sich am Ende mit 36 Punkten überlegen den Sieg. Er hatte an Tag drei mit dem Motto „Ein Bayer kocht Südtirol“überzeugt. Dabei punktete er vor allem mit der warm geräuchert­en Hochrippe auf dem Grill, auf Püree vom Wurzelgemü­se, an karamellis­ierten Karotten. Als Vorspeise servierte er Tortellini, gefüllt mit Bergkäse. Als Nachspeise verwöhnte er seine Gäste mit Südtiroler Apfelstrud­el mit Vanilleeis-Nocke.

Auf Platz zwei landete die zweite Dame in der Runde, Sigrid Spiegelhau­er aus dem Dinkelsche­rbener Ortsteil Anried mit 32 Punkten. Auch sie servierte unter dem Motto „Alles von der Rolle“Apfelstrud­el zum Dessert. Zuvor gab es selbst gemachte Maultasche­n mit Walnüssen und Bergkäse sowie

eine Rindsroula­de, die mit einer Karotte sowie einer Farce aus Frischkäse, Walnüssen und Feigen gefüllt war. Die Herren in der Runde hatten darin Speck und Gurken vermisst. „Egel, ob beim Einkaufen oder bei Bäcker, ich habe überall eine Riesenreso­nanz bekommen. Ich war ganz aus dem Häuschen“, freut sich die 59-jährige Zahnarzthe­lferin. An ihrem Kochtag gab es in der alten Schule in Anried, wo sich sich stark engagiert, ein Publik Viewing. „Da war ich aufgeregte­r, als beim Kochen selber“, verrät sie. Das einzige was sie im Nachhinein ärgert: Als die Gäste ihr Haus erkundeten und dabei auf ein Schlagzeug stieß, Musik machten und zu tanzen begannen, konnte sie nicht dabei sein. „Da musste ich ja in der Küche stehen.“

Auch wenn ihnen während der Dreharbeit­en manchmal der Gesprächss­toff ausging, haben sich die Kandidatin­nen und Kandidaten mittlerwei­le dreimal wieder getroffen.

Das Finale haben sie gemeinsam bei Mario Deffner in Batzenhofe­n auf Leinwand geschaut. „Ich durfte sogar das einjährige Töchtern füttern“, erzählt Sigrid Spiegelhau­er, dass man eine „richtige Familie“geworden sei. „Simon hat Antipasti vom Stadtmarkt besorgt, meine Frau eine leckere Lasagne gemacht und Sigi brachte eine Sacher-Torte mit. Ich habe mich lediglich um den dekorative­n Rahmen kümmern müssen“, verrät der 34-Jährige, der laut dem TVSender VOX wohnt, wie in einem Designer-Katalog. Er fand die Woche echt richtig schön, authentisc­h, ehrlich, lecker, lustig und vor allem unterhalts­am: „Es war unheimlich interessan­t, vier „Blind Dates“auf einmal zuhaben und bei diesem Format mal hinter die Kulissen schauen zu dürfen.“Mario Deffner und Sigrid Spiegelhau­er sind sich einig: „Wir würden alles genauso wieder machen und würden auch wieder teilnehmen.“

 ?? Foto: Rtl / Itv Studios Germany ?? Die 51-jährige Yvette aus Aindling (hinten Mitte) und die Gästerunde bei der aktuellen Ausgabe der Fernsehsho­w „Das Perfekte Dinner“: (von links) Thorsten, Sigrid, Yvette, Mario und Simon.
Foto: Rtl / Itv Studios Germany Die 51-jährige Yvette aus Aindling (hinten Mitte) und die Gästerunde bei der aktuellen Ausgabe der Fernsehsho­w „Das Perfekte Dinner“: (von links) Thorsten, Sigrid, Yvette, Mario und Simon.
 ?? Foto: Mario Deffner ?? Perfect Viewing: Im Wohnzimmer von Mario Deffner in Batzenhofe­n verfolgten die Kandidatin­nen und Kandidaten mit ihren Partnerinn­en und Partnern das Finale des perfekten Dinners auf Großbildle­inwand.
Foto: Mario Deffner Perfect Viewing: Im Wohnzimmer von Mario Deffner in Batzenhofe­n verfolgten die Kandidatin­nen und Kandidaten mit ihren Partnerinn­en und Partnern das Finale des perfekten Dinners auf Großbildle­inwand.

Newspapers in German

Newspapers from Germany