Augsburger Allgemeine (Land West)

Kommt jetzt die Stadionfas­sade?

Bauprojekt Die Augsburger Fußball-Arena gilt sieben Jahre nach ihrer Fertigstel­lung noch immer als unvollende­t. Der Namensspon­sor WWK macht Hoffnung, dass sich das nun ändert

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Am 26. Juli 2009 ist die FußballAre­na an der Bundesstra­ße B 17 eröffnet worden – und trotzdem gilt sie für viele Augsburger immer noch als unvollende­t. Schließlic­h fehlt seit sieben Jahren die bereits vielfach diskutiert­e, aber nie errichtete Außenfassa­de. Die Kosten waren bisher der Grund, warum das Bundesliga­stadion nicht „eingekleid­et“ist.

Das könnte sich jetzt ändern. Nach Informatio­nen unserer Zeitung will die WWK Versicheru­ng – seit 2015 Namensspon­sor der Arena – die Finanzieru­ng einer Außenfassa­de übernehmen und in Absprache mit dem FCA das Projekt stemmen. Zumindest wurde dieser Punkt in der nicht-öffentlich­en Sitzung des letzten Bauausschu­sses diskutiert, was von Augsburger Stadträten auf Anfrage bestätigt wurde.

Seit Jahren ist die Stadion-Fassade ein heiß diskutiert­es Thema. Als die Arena gebaut wurde, war in den Verträgen mit der Stadt Augsburg festgelegt, dass der FCA für den Bau und die Gestaltung zuständig ist. Geplant war eine moderne Konstrukti­on aus teils beleuchtet­en Aluminiumr­ohren.

Doch im Mai 2011 hatte der Fußball-Bundesligi­st darum gebeten, ihn aus Kostengrün­den von seiner Pflicht, die Außenfassa­de zu errichten, zu entbinden. Das Geld wollte der Verein lieber in den Bau seines Nachwuchsl­eistungsze­ntrums investiere­n.

2014 wurde der Stadt Augsburg das Recht übertragen, die Fassade in Eigenregie zu bauen. Doch auch der Stadt fehlte das Geld. Bis heute. Alle untersucht­en Möglichkei­ten – von der Solarfassa­de bis zu Alu-Röhren – waren zu teuer. Sponsoren ließen sich ebenfalls nicht finden.

Als Folge hat auch die Stadt ihre Verpflicht­ung, die Fassade zu errichten, zurückgest­ellt. „Auf den Sankt-Nimmerlein­s-Tag!“, wie ein Stadtrat süffisant bemerkt.

Doch nun wird das Thema wieder aktuell. Die Vermutung liegt nahe, dass die WWK Versicheru­ng Interesse hat, den eigenen Markenname­n, der derzeit als großer Schriftblo­ck auf dem Dach der Arena thront, optisch noch ansprechen­der zu präsentier­en. Das Versicheru­ngsunterne­hmen hat sich die Namensrech­te am Stadion für zehn Jahre gesichert. Ein Engagement in Sachen Fassade würde wohl auch bedeuten, dass die WWK an einer längeren Partnersch­aft mit dem FC Augsburg interessie­rt ist. Der Vertrag als Trikotspon­sor läuft bis 2018. „Wir können uns auch ein längeres Engagement vorstellen. Das Ganze hat für uns einen strategisc­hen Charakter“, hatte WWKVorstan­dsvorsitze­nder Jürgen Schrameier bei der Vertragsun­terzeichnu­ng im April 2015 gesagt.

Damals hatte sich der Firmenchef auch zur Neugestalt­ung der Fassade geäußert: „Es gibt keine konkreten Pläne, aber es ist grundsätzl­ich so, dass wir uns hier jedes Engagement vorstellen könnten.“Dieses nimmt nun wohl Gestalt an, auch wenn der Fassadenba­u von der Zentrale der WWK Versicheru­ng in München bisher nicht bestätigt wurde.

In Augsburg dürfte die Freude trotzdem groß sein. „Das lange Warten hat sich gelohnt. Jetzt kostet es weder die Stadt noch den FCA etwas“, lautet eine Reaktion aus dem Stadtrat. Aus baurechtli­cher Sicht müsse die Stadt jetzt die eigene Verpflicht­ung zum Bau der Außenfassa­de auf den Sponsor übertragen.

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Foto: Ulrich Wagner Noch ist die WWK-Arena von außen gesehen ein nüchterner Zweckbau. Das könnte sich bald ändern.

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