Augsburger Allgemeine (Land West)
Begeisterung über Tebartz-Nachfolger
Kirche Papst ernennt Trierer Generalvikar Georg Bätzing zum Bischof. Die Katholiken im Bistum sehnen sich nach einem Neuanfang
Limburg Das Bistum Limburg hat nach dem Luxusskandal um den früheren Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst einen neuen Bischof: Papst Franziskus ernannte am Freitag Monsignore Georg Bätzing zum neuen Limburger Bischof, wie der Vatikan und das Bistum mitteilten.
Der 58-jährige Bätzing war bisher Generalvikar im benachbarten Bistum Trier. Mit ihm habe der Vatikan „eine Persönlichkeit ausgewählt, die für diese in vielfacher Hinsicht besonders herausfordernde Aufgabe die besten Voraussetzungen mitbringt“, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Er sei froh, dass mit der Ernennung die lange Vakanz des Bistums Limburg ein Ende finde.
Mit der Ernennung endet für das Bistum Limburg eine fast drei Jahre dauernde Zeit der Unsicherheit. Vor drei Jahren verursachten stark gestiegene Kosten für die Renovie- rung des Bischofssitzes einen Skandal. Im Oktober 2013 wurde Tebartz-van Elst von seinen Pflichten entbunden, im März 2014 nahm Papst Franziskus seinen Amtsverzicht an. Seitdem leitete der Paderborner Weihbischof Manfred Grothe die Geschäfte in Limburg. Limburgs Domdekan Günther Geis bezeichnete Bätzing als richtigen Mann. Daher sei er auch vom Domkapitel gewählt worden. „Er ist ein Seelsorger mit Herz und Verstand, mit Organisationstalent und Leitungsstärke, mit Charisma und Bodenständigkeit.“Die lange Zeit ohne Bischof habe das Bistum gebraucht, um die Geschehnisse aufzuarbeiten und sich neu auszurichten.
Der am 13. April 1961 geborene Bätzing wuchs im Westerwald auf. Nach dem Studium der Theologie in Trier und Freiburg wurde er 1987 zum Priester geweiht. Bevor er 2012 die Leitung des Generalvikariats übernahm, war er jahrelang für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich und leitete außerdem die dortige Heilig-RockWallfahrt.
Die rheinlandpfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bezeichnete Bätzing als „hervorragende Wahl“. Die Landesregierung kenne und schätze ihn durch seine Arbeit im Bistum Trier. Sie sei sicher, dass er aufgrund seiner pastoralen Erfahrungen und menschlichen Qualitäten der Richtige sei, um das Bistum in die Zukunft zu führen.