Augsburger Allgemeine (Land West)
Viele Hände für ein Kult-Ereignis
Singoldsand-Festival Ende August wird in Schwabmünchen wieder zwei Tage lang mit junger Musik gefeiert. Viele packen dafür jetzt schon an
Schwabmünchen 6000 Besucher an zwei Tagen, eine Bilanzsumme im sechsstelligen Euro-Bereich und Künstler auf mehr als nur beachtlichem Niveau. Um so etwas auf die Beine zu stellen, ist eigentlich ein professioneller Veranstalter nötig. Der möchte Profit, was sich als erstes auf die Eintrittspreise niederschlägt. In Schwabmünchen ist das etwas anders – und doch erfolgreich. Hier packen viele an und in Fachgruppen arbeitet die Jugend der Stadt an ihrem eigenen Festival.
Seit einigen Jahren findet das Schwabmünchner „Singoldsand“in wachsender Version statt. Sozusagen als Kontraprodukt zur Massenware zeigen hier Jugendliche der Stadt, was machbar ist, wenn alle zusammen anpacken. Was als Beachparty begann, ist inzwischen ein weit über die Grenzen der Region bekanntes Großprojekt.
ein solches Event ehrenamtlich und relativ kostengünstig auf die Beine zu stellen, braucht es mehr als nur ein paar Freiwillige. Alleine in der Woche vor dem Festival sind bis zu 150 Jugendliche mit den Vorbereitungen beschäftigt. Doch schon seit Herbst engagieren sich viele Helfer in sogenannten Fachbereichen, um die zwei Tage im August unvergesslich zu machen.
Ohne diese Struktur lässt sich ein Festival dieser Art nicht stemmen. „Die Fachbereiche arbeiten eigenUm ständig, nur wenn sich Themen überschneiden, treffen sich die Gruppenleiter“, erklärt Patrick Jung, der zusammen mit Stefan Missenhardt und Konstantin Wamser die Projektleitung bildet. Bei ihnen laufen die Fäden zusammen.
Insgesamt acht Fachbereiche sind vor, während und nach dem Festival für dessen Gelingen zuständig: ● Sicherheit/Raumplanung Angefangen von der Standvergabe bis hin zur Erstellung von Notfallplänen reicht der Aufgabenbereich dieser Gruppe. Wichtig dabei ist auch die Kommunikation mit den teilnehmenden Vereinen, der Security und anderen Helfern. ● Finanzen/Rechte Von der Finanzplanung bis zur rechtlichen Prüfung der Verträge mit Künstlern und Standbetreibern reicht der Arbeitsbereich dieses Teams. ● Logistik/Infrastruktur Mit bis zu 60 Helfern ist dies einer der größten Fachbereiche. Von der Planung bis zur Ausführung von Bauten, Materialversorgung, Wasser- und Stromversorgung – all dies läuft hier zusammen. ● Öffentlichkeitsarbeit Egal ob Internetpräsenz, Facebookauftritt, Plakate oder Pressemitteilungen, auch das wird beim „Singoldsand“ehrenamtlich geleistet. Mit zum „PR-Team“gehört das sogenannte Merchandising zur Vermarktung. ● Booking/Catering Hier wird entschieden, wer auf der Bühne steht. Während des Festivals ist das Team dann für die Betreuung der Künstler zuständig. Vor allem für das Catering-Team ist schon die Aufbauwoche arbeitsreich, gilt es doch, bis zu 150 Helfer zu versorgen. Dabei wird jeden Tag frisch gekocht. ● Gestaltung/Atmosphäre „Dass das Festival mehr als nur Musik und Essen ist, dass das Gelände zum Wohnzimmer der Stadt wird“, so lautet das Motto der „Dekorateure“. Das große Team hat im alten Bauhof inzwischen eine feste Werkstatt, so kann das ganze Jahr über an Ideen getüftelt werden. Fester Bestandteil ist auch die Kreativ-Werkstatt der Ulrichswerkstätten. ● Camping Schon im Vorjahr wurde dieses Angebot rege genutzt. Der Vorverkauf der Camping-Tickets läuft gut. Das Camping-Team kümmert sich um den Platz und bietet sogar einen Frühstücksservice an. ● Personal Patrick Jung bezeichnet diese im Vorjahr eingeführte Position als „eine der wichtigsten Neuerungen“. Leiterin Sandra Maties kümmert sich um die Einteilung und Versorgung der Helfer.
Ende August ist es dann soweit. Dann können die Helfer die Früchte ihrer Arbeit genießen. Der Vorverkauf läuft bereits, und das richtig gut. Vor allem über das Internet werden viele Tickets angefordert, aber auch vor Ort haben die ersten Vorverkaufstellen schon neue Tickets angefordert.