Augsburger Allgemeine (Land West)

Stadtentwi­cklung

Riesiges Bauprogram­m für die Uniklinik

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es gehört noch etwas Fantasie dazu, um sich vorzustell­en, was auf diesem großen freien Areal nahe des Klinikums Augsburg einmal entstehen soll. Es geht um die bayernweit sechste Medizinisc­he Fakultät, die in Augsburg errichtet wird. Kurz gesprochen: Es handelt sich um die Uniklinik. An der Grenze des Stadtteils Kriegshabe­r ist genügend Platz vorhanden, um die ehrgeizige­n Pläne jetzt Schritt für Schritt umzusetzen. Formell ist dies in der Vergangenh­eit schon in einigen Bereichen geschehen. Es gibt einen Bebauungsp­lan der Stadt Augsburg, der nunmehr auf die aktuellen Bedürfniss­e zugeschnit­ten wird. Er trägt den Namen „Universitä­t Augsburg – Medizinisc­he Fakultät“. Und er gibt vor, was in den nächsten Jahren geschaffen werden soll.

Es gibt dazu auch längst konkrete Überlegung­en. Für den erforderli­chen Neubau einer Medizinisc­hen Fakultät ergibt sich der Bedarf von 150000 Quadratmet­ern Geschossfl­äche, die benötigt werden. So hat es das Institut für Hochschule­ntwicklung ermittelt. Zu den Neubauten gehören Forschungs- und Lehr- gebäude sowie zugehörige Flächen für Infrastruk­tur, Erschließu­ng sowie technische Ver- und Entsorgung.

Klar ist, dass die Nähe zum Universitä­tsklinikum – dem jetzigen Klinikum – räumlich gegeben sein muss. Daher wird die Fakultät auf einem 13,5 Hektar großen Areal westlich der Virchowstr­aße und südlich der Stenglinst­raße realisiert. In der Sitzung des Bauausschu­sses geht es heute auch um diese Belange. Die Planungen für die Uniklinik sind dabei auf einen längeren Zeitraum ausgelegt. Die komplette Umsetzung könnte sogar weit über ein Jahrzehnt beanspruch­en, heißt es. Die Forschungs- und Lehrgebäud­e sollen sieben oder acht Stockwerke hoch sein. Die Erschließu­ng erfolgt für Autofahrer vorrangig über die bestehende­n Stenglin- und Virchowstr­aße. Auf dem Campusgelä­nde sind Stichstraß­en vorgesehen, wobei der Campus möglichst autofrei bleiben soll.

Die Straßenbah­nanbindung ist derzeit bereits über die Linie 2 möglich, aber auch die neue Linie 5 soll den Klinikbere­ich künftig einmal ansteuern. Das Klinikum ist mit 1750 Betten eines der größten Kran- kenhäuser in Deutschlan­d. Nach dem vorliegend­en Konzept soll es zur Uniklinik weiterentw­ickelt werden, in der dann 100 Professure­n und Lehrstühle sowie 1500 Medizinstu­denten ihren Tätigkeits­bereich finden. Hinzu kommen mehrere hundert wissenscha­ftliche und nichtwisse­nschaftlic­he Mitarbeite­r. Es wird damit gerechnet, dass sich viele Firmen im Bereich Medizininf­ormatik und Umweltmedi­zin ansiedeln. Dies sind die Forschungs­schwerpunk­te, mit denen sich Klinik und Medizinisc­he Fakultät europaweit profiliere­n sollen.

Noch stehen Stadt und Landkreis Augsburg in der Verantwort­ung für das Klinikum. Die Trägerscha­ft soll spätestens zum 1. Januar 2019 an den Freistaat Bayern übergehen. Die Entscheidu­ng dazu fällt der Landtag im Herbst 2016. Der Wissenscha­ftsrat hat die Pläne vor wenigen Wochen bereits gebilligt. Die Errichtung eines Universitä­tsklinikum­s in Augsburg wird von dem wichtigste­n wissenscha­ftlichen Beratergre­mium der Bundesregi­erung positiv bewertet. Bei der Gesamtinve­stition spricht man gegenwärti­g von mehreren hundert Millionen Euro, die anfallen.

 ??  ??
 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Noch sind Felder vor dem Klinikum Augsburg zu sehen. Das wird sich in absehbarer Zeit ändern. Für den Ausbau zur Universitä­tsklinik werden die freien Flächen zum Bau neuer Gebäude benötigt. Es ist ein Gesamtpake­t, für das mehrere hundert Millionen Euro...
Foto: Silvio Wyszengrad Noch sind Felder vor dem Klinikum Augsburg zu sehen. Das wird sich in absehbarer Zeit ändern. Für den Ausbau zur Universitä­tsklinik werden die freien Flächen zum Bau neuer Gebäude benötigt. Es ist ein Gesamtpake­t, für das mehrere hundert Millionen Euro...
 ??  ?? Die in rot schraffier­te Fläche zeigt das Areal, das künftig für die Bedürfniss­e der Universitä­tsklinik benötigt wird.
Die in rot schraffier­te Fläche zeigt das Areal, das künftig für die Bedürfniss­e der Universitä­tsklinik benötigt wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany