Augsburger Allgemeine (Land West)

Neue Räume für Fundkatzen gesucht

Tiere Der Verein Attis plant eine zentrale Auffangsta­tion. Doch eine geeignete Unterkunft ist bislang nicht zu finden. Warum sie aber dringend nötig wäre

- VON EVA MARIA KNAB

Sie sind unterernäh­rt, oft auch krank: Viele herrenlose Katzen fristen in Augsburg und der Region ein jämmerlich­es Dasein. Mitglieder des Vereins Attis spüren die Katzen auf, um ihnen zu helfen. Darüber hinaus kümmert sich Attis um Fundkatzen oder abgegebene Tiere, die ein neues Zuhause brauchen. Für all diese Problemfäl­le plant der Verein eine neue Auffangsta­tion. Doch die Suche nach einer geeigneten Immobilie gestaltet sich schwierig.

Bis vor zwei Jahren betrieb Attis eine kleine Station in Friedberg. Doch das Untermietv­erhältnis endete. Seither müssen die Tiere vorübergeh­end bei Vereinsmit­gliedern oder Tierärzten untergebra­cht werden, sagt Schatzmeis­terin Maria Gutmeyr. Das Platzprobl­em wird immer größer. Deshalb sucht Attis schon seit Längerem nach neuen Räumen zur Miete. Diese seien aber bislang nicht zu finden, klagt Maria Gutmeyr: „Die Situation ist momentan sehr unbefriedi­gend.“

Die geplante neue Auffangsta­tion muss einige Vorgaben erfüllen. Wichtig ist, dass sie keine Nachbarn stört. Deshalb sollte die gesuchte Immobilie in einem Mischgebie­t oder Gewerbegeb­iet liegen. Attis ist nicht nur in Augsburg aktiv. Der Verein hat Vereinbaru­ngen mit der Stadt Aichach und der Verwaltung­sgemeinsch­aft Dasing, dortige Fundtiere aufzunehme­n. Deshalb sollte die neue Station verkehrsgü­nstig liegen – etwa im Augsburger Osten in den Stadtteile­n Lechhausen oder Hochzoll. Alternativ wären für Attis Räume in Friedberg oder Dasing denkbar.

Laut Gutmeyr soll die geplante Station eine Größe von etwa 130 Quadratmet­ern haben und über mehrere Wasseransc­hlüsse für Rei- nigungsarb­eiten sowie Fenster verfügen. Die Gesamtfläc­he soll außerdem in kleine Räume abteilbar sein.

Im Schnitt betreut der Verein ständig 20 bis 25 Katzen, die an neue Besitzer vermittelt werden. „Wir nehmen auch viele kranke und ver- letzte Tiere, die anderswo abgelehnt werden“, sagt Gutmeyr. Entspreche­nd hoch fallen die Tierarztre­chnungen des Vereins aus. Sie liegen bei bis zu 110 000 Euro im Jahr. Die Katzen werden nicht nur bei akuten Problemen versorgt, sondern auch kastriert und geimpft. Erst danach werden sie gegen eine Spende an neue Besitzer abgegeben.

Mit der neuen Auffangsta­tion könnte Attis gleich mehrere Probleme lösen. Denn der Verein kümmert sich auch um verwildert­e Hauskatzen, die teils vorübergeh­end untergebra­cht werden müssen. Die herrenlose­n Vierbeiner leben auf aufgelasse­nen Bauernhöfe­n, auf Gewerbegru­ndstücken oder in Gartenanla­gen unter schwierige­n Umständen. Oft haben sie nicht genug zu fressen oder sie werden krank. Mit regelmäßig­en Fangaktion­en sorgt der Verein dafür, dass die herrenlose­n Katzen tierärztli­ch versorgt und kastriert werden, damit sie nicht ständig neuen Nachwuchs zeugen.

„Die Streuner sind in der Regel zu scheu, um sie wieder an Menschen gewöhnen zu können“, erklärt Herta Bernhard von Attis. Deshalb werden sie nach der stationäre­n Behandlung wieder in ihre gewohnte Umgebung entlassen. Sie werden aber nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Um die frei lebenden Katzen zu ernähren, hat der Verein an die 25 Futterplät­ze in der Region Augsburg eingericht­et. O

Angebote Wer Räume für die neue Auffangsta­tion anbieten will, kann sich bei Attis unter den Telefonnum­mern 0821/782144 oder unter 0821/451079 melden.

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Foto: Peter Fastl Anna Eder kümmert sich liebevoll um Fundkatzen, die vom Verein Attis an neue Besitzer vermittelt werden. Die privaten Unterkünft­e des Vereins reichen aber nicht mehr aus. Eine zentrale Anlaufstel­le wird gesucht.

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