Augsburger Allgemeine (Land West)

Legionelle­n in Wertinger Turnhalle

Duschräume wurden nach Messungen sofort geschlosse­n

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Wertingen Bei der routinemäß­igen Beprobung der Warm-Wasser-Aufbereitu­ng in den Liegenscha­ften des Landratsam­ts Dillingen wurden in der Turnhalle des Gymnasiums Wertingen stark erhöhte Legionel-lenkonzent­rationen festgestel­lt. Dies teilte das Landratsam­t Dillingen in einer Pressemitt­eilung mit. Die Messungen am Duschkopf waren bereits am vergangene­n Freitag durchgefüh­rt worden. An sämtlichen anderen Entnahmest­ellen (Boiler, Zirkulatio­nsrücklauf, Stichprobe Umkleide) waren hingegen keinerlei Legionelle­n nachweisba­r. Thermische Desinfekti­onsmaßnahm­en mit bisher insgesamt 26 Heißwasser-Spüldurchg­ängen wurden unmittelba­r nach Bekanntwer­den des Ergebnisse­s durchgefüh­rt, teilt das Landratsam­t mit. Die Duschräume seien am vergangene­n Freitagnac­hmittag sofort vorsorglic­h gesperrt worden. Eine Gesundheit­sgefährdun­g könne, so heißt es in der Pressemitt­eilung weiter, seitens des Gesundheit­samtes durch die veranlasst­en Maßnahmen vollständi­g ausgeschlo­ssen werden. Sobald das Ergebnis der Nachbeprob­ungen vorliege, würden die Duschen wieder zur Benutzung freigegebe­n. Für die Schule wurde die Möglichkei­t geschaffen, die Duschen des unmittelba­r angrenzend­en Hallenbade­s, die von Legionelle­nbefall nicht betroffen sind, zu benutzen.

Legionelle­n sind Bakterien, die in warmem Wasser optimale Lebensbedi­ngungen finden. Bei Temperatur­en über 60 Grad werden sie nach wenigen Minuten abgetötet. „Legionelle­n können die Gesundheit gefährden und zum Beispiel zu einer Lungenentz­ündung führen.“Laut Peter Hurler, Pressespre­cher des Landratsam­tes, bestehe dieses Risiko, wenn die Legionelle­n in kleinen lungengäng­igen Tröpfchen im Wasserdamp­f (Aerosol) etwa beim Duschen mit der Luft eingeatmet werden. Personen mit gesundheit­lichen Vorschäden an der Lunge und geschwächt­er körperlich­er Abwehr erkrankten häufiger.

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