Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein sauberes Jubiläum

Feier Die Kläranlage in Hirblingen leistet seit 20 Jahren ihren Dienst. Für 2017 viel vor

- VON TANJA WURSTER

Seit 20 Jahren – fast auf den Tag genau – gibt es die jetzige Kläranlage des Abwasserzw­eckverband­s Schmuttert­al (AZS), die im Gersthofer Stadtteil Hirblingen steht. Am 12. Oktober 1996 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Etwas länger, seit 1994, gibt es den Abwasserzw­eckverband Schmuttert­al, der aus dem Zusammensc­hluss des Zweckverba­nds „Abwasserbe­seitigung Mittlere Schmuttert­algruppe“und des Verbandes „Obere Schmuttert­algruppe“entstand.

Dem AZS gehören die Städte und Gemeinden Neusäß, Aystetten, Diedorf, Gessertsha­usen und die Gersthofer Ortsteile Batzenhofe­n, Edenbergen, Hirblingen und Rettenberg­en, der Stadtberge­r Ortsteil Deuringen sowie der Gablinger Ortsteil Holzhausen an. Anlässlich des Jubiläums wurde eine neue Imagebrosc­hüre entworfen sowie das neue Logo in einer Feierstund­e präsentier­t.

„Wasser ist ein lebensnotw­endiges Gut“, sagte der Neusässer Bürgermeis­ter Richard Greiner, der Vorsitzend­er des Abwasserzw­eckverband­es ist, in seiner Rede. 97 Prozent des Wassers auf der Erde bestehen aus Salz- und zu drei Prozent aus Süßwasser, wovon zwei Prozent gebunden sind, zum Beispiel in Gletschern. Lediglich ein Prozent ist für Menschen gedacht. Anhand dieser Zahlen verdeutlic­hte Greiner die Bedeutung des Elements und damit auch der Kläranlage.

Aktuell profitiere­n in etwa 60000 Menschen von der Einrichtun­g, in die rund fünf Millionen Kubikmeter Abwasser jährlich fließen. Sowohl in wirtschaft­licher als auch in energetisc­her Hinsicht steht die Anlage gut dar. Laut Greiner arbeitet sie effizient, liefert gute Energiewer­te und ist seit Februar 2016 schuldenfr­ei. Von den benötigten 1,64 Millionen Kilowattst­unden Strom werden 60 Prozent selbst über Klärgas erzeugt, das im Faulturm entsteht und in die beiden Blockheizk­raftwerke fließt. Die übrige benötigte Wärme wird zugekauft.

Damit die Anlage auch künftig sauber funktionie­rt, sind weitere Investitio­nen geplant. Den bereits vorhandene­n drei Reinigungs­stufen soll eine vierte hinzugefüg­t werden, um auch beispielsw­eise Phosphatrü­ckstände zu filtern. Des Weiteren ist für 2017 eine Schlamment­wässerung geplant, die die Lohnentwäs­serung ablöst. Die Anlage soll auf der Rasenfläch­e hinter dem Faulturm entstehen, auf der derzeit noch ein altes Wohnhaus steht, das abgerissen wird. Die Kosten betragen rund 1,65 Millionen Euro.

Greiner bezeichnet­e den Abwasserzw­eckverband als Beispiel für eine „hervorrage­nde interkommu­nale Zusammenar­beit“und dankte auch den Mitarbeite­rn der Kläranlage, die im Bereitscha­ftsdienst rund um die Uhr im Einsatz sind.

Um den Bewohnern der beteiligte­n Städte und Gemeinden den Nutzen der von außen unscheinba­ren und versteckt gelegenen Anlage aufzuzeige­n, hat der Abwasserzw­eckverband ein neues Logo entwerfen lassen, das einen Wassertrop­fen, umschlunge­n von zwei im Kreis laufenden Pfeilen, zeigt, und seine Imagebrosc­hüre überarbeit­et. Übersichtl­ich in Text und Bild wird darin die Funktionsw­eise der Kläranlage in Hirblingen beschriebe­n und die Geschichte des Abwasserzw­eckverband­es skizziert.

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Foto: Tanja Wurster Jubiläum feierte der Abwasserzw­eckverband Schmuttert­al mit der Kläranlage in Hirblingen – hier der Sand- und Fettfang.

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