Augsburger Allgemeine (Land West)
Machen Roboter unsere Jobs?
Technik Eine Internetseite liefert interessante Ergebnisse für bestimmte Berufe
München
Einen Überblick über die Ersetzbarkeit menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen, Roboter und Computerprogramme gewährt jetzt eine Datenbank im Internet. Interessierte können dort ihren Beruf eingeben – der „Job-Futuromat“liefert dann Angaben zur „Automatisierbarkeit“ihrer Arbeit als Prozentzahl. Initiiert hat die Datenbank die ARD im Rahmen ihrer Themenwoche zur „Zukunft der Arbeit“. Die Daten dazu haben die Bundesagentur für Arbeit und ihre Denkfabrik – das Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung – geliefert. Die Datenbank ist unter der Internet-Adresse https://jobfuturomat.ard.de zu finden.
Die Initiatoren machen allerdings klar: Dass ein Job aus technischer Sicht ersetzt werden kann, heiße nicht, dass er das auch wirklich wird. Der „Job-Futuromat“zeige vielmehr, welcher Anteil des Jobs schon heute von Maschinen oder Software ausgeführt werden könnte. In vielen Berufen werden auch künftig Menschen beschäftigt, obwohl ihre Tätigkeiten von Maschinen übernommen werden könnten.
Als Beispiel führen die Macher des Projekts den Beruf der Supermarkt-Kassiererin an: In fast jedem Geschäft gebe es sie weiter, obwohl der Beruf schon jetzt mittels Scanner voll automatisierbar ist. Dennoch liefere der „Job-Futuromat“bei Berufen mit hohem Automatisierungsgrad Hinweise, „dass sich diese Berufe verändern werden“, betonten die am Projekt beteiligten Arbeitsmarktexperten.
Tatsächlich braucht es oft gar nicht die Industrie 4.0 mit ihren Internet-vernetzten Werkshallen, um Arbeitskräfte aus der Produktion zu verbannen. Heutige Maschinen reichen oft schon aus, um Beschäftigte aus Fleisch und Blut zu ersetzen. Betroffen von der Entwicklung sind auch Bürokräfte und kaufmännische Fachkräfte. Hier ist der Automatisierungsgrad dank intelligenter Software schon heute hoch. Nach Einschätzung von Arbeitsmarktforschern könnten von sechs klassischen Tätigkeiten der 1,627 Millionen Beschäftigten in dem Bereich schon heute fünf von Maschinen erledigt werden.