Augsburger Allgemeine (Land West)
Söder gegen Horror-Clowns
Als ob nicht schon genug Verstörte und Irre bei uns herumlaufen würden: Jetzt kommt von Amerika noch eine großartige Trendfigur über den Atlantik geschwappt: der Grusel-Clown. Logisch, dass immer mehr Bayern zu Putin-Fans werden. Nix Gescheites darf man mehr aus den USA erwarten. Irgendwie ist es kein Wunder, dass die Leute dort verrückt und gewalttätig werden – wer Vorbilder hat wie George W. Bush oder Donald Trump, dem ist nix mehr heilig.
Früher kamen aus Amerika der Kaugummi, die Jeans und der Jazz. Aber das ist lang her. Und jetzt? Da haben wir uns nach Jahrzehnten gerade mühsam an diesen Süßigkeiten-Wahnsinn von Halloween, die zerschnittenen Kürbisse und all den Unsinn gewöhnt – und nun folgt der Schlägerclown.
Wir leiden doch sowieso unter der dunklen Jahreszeit, unter Nebel, unter all den testosteronschwangeren männlichen Laubbläsern und ihrer vermeintlich harmlosen Form des Sozialterrors. Kurz gesagt, es gibt bereits vieles, was einem die Laune nachhaltig verderben kann. Der Horror-Clown ist also überflüssig wie ein Kropf.
Die echten Clowns finden die Horrorbrüder übrigens auch nicht lustig. Aus den Reihen des Dachverbandes der Clowns (ja, den gibt es wirklich!) kam der Vorschlag, man sollte die Schläger „Grinsefratzen“nennen, der Abgrenzung wegen. Denn die Berufsclowns fürchten um ihren guten Ruf. Nicht nur wegen der Verwechslungsgefahr mit B-Promis und Politikern wird sich der Begriff aber nicht durchsetzen.
Apropos Politiker. Der einzige, der den Horror-Clown richtig erschrecken könnte, wäre Heimatminister Markus Söder. Wer Horst Seehofer Albträume beschert, der vertreibt einen windigen Raufbold sowieso. Darum: Söder-Masken für alle!