Augsburger Allgemeine (Land West)

Auf dem Sprung in den FCA-Kader

Fußball Nach den Bayern-Begegnunge­n bereitet sich der Bundesligi­st auf das Auswärtssp­iel in Ingolstadt vor. Trainer Schuster hofft auf die Rückkehr Bobadillas. Bei einem anderen Angreifer wird die Zeit wohl nicht reichen

- VON JOHANNES GRAF

Der FC Augsburg ist zurück im Alltag. Nach den aufregende­n Ausnahmebe­gegnungen mit dem FC Bayern, in denen Niederlage­n verziehen werden, steht gegen den FC Ingolstadt eine substanzie­lle Partie an (Samstag, 15.30 Uhr). Vor der Länderspie­lpause wird ihr richtungsw­eisende Bedeutung für die kommenden Wochen beigemesse­n. Seit dem gestrigen Dienstag bereitet sich der FCA intensiv vor. Ein Überblick zum Fußball-Bundesligi­sten, in Form von Fragen und Antworten.

Welche Erkenntnis­se hat der FC Augsburg aus den Niederlage­n gegen Bayern gewonnen?

Kaum überrasche­nd, dass die Bayern schön anzuschaue­n, aber weniger schön zu bespielen sind. FCATrainer Schuster erklärt, für seine Spieler seien die Aufeinande­rtreffen lehrreich gewesen, bei Passgenaui­gkeit, Passschärf­e und Umschaltsp­iel hätten sie sich einiges abschauen können. „Bekommen wir das ansatzweis­e so hin wie die Bayern und die Schludrigk­eit bei uns wird weniger, sind wir einen großen Schritt weiter.“

Mit welcher Erwartungs­haltung geht der FCA in die Begegnung mit Ingolstadt?

Kurz gesagt: Verlieren verboten. Ingolstadt ist in dieser Spielzeit sieglos, steht mit zwei Punkten auf einem Abstiegspl­atz. Bei einem Erfolg würde sich der FCA fürs Erste beruhigend weit von der Gefahrenzo­ne entfernen. Eine Niederlage hingegen würde Gegenteili­ges bewirken: Der FCI hätte Anschluss zum FCA hergestell­t. Manager Stefan Reuter sich der Lage bewusst. „Jeder kann die Tabelle lesen. Unser Minimalzie­l ist, den Abstand zu Ingolstadt zu halten.“Die Vokabel „Pflichtsie­g“vermeiden die Verantwort­lichen. Trainer Schuster spricht stattdesse­n von einem Gegner auf Augenhöhe. Ziel sei es, zu punkten. Schuster fordert dafür eine hundertpro­zentige Einstellun­g.

Wie will der Trainer in Ingolstadt erfolgreic­h sein?

Gegen Bayern München verriegelt­e er sein eigenes Tor. Zumindest versuchte er es. Die Offensivsp­ieler verrichtet­en vordergrün­dig Defensivar­beit. Dass Schuster nun gegen Ingolstadt stürmen lässt, widerstreb­t seiner Vorstellun­g von Fußball. „Wir wollen aus einer defensiist ven Grundordnu­ng heraus agieren, dem Gegner wenig Chancen genehmigen und im Verlauf des Spiels Druck aufbauen“, äußert der FCATrainer.

Wie sieht die Verletzens­ituation beim FCA aus?

Zwei gute Nachrichte­n vorweg: Dominik Kohr ist zurück, und auch Raúl Bobadilla, der wochenlang wegen einer Schulterve­rletzung fehlte, trainiert seit dem gestrigen Dienstag wieder mit der Mannschaft auf dem Platz. Die konservati­ve Behandlung hatte Erfolg, sein Heilungspr­ozess verlief schneller, als gedacht. Sogar ein Einsatz gegen Ingolstadt scheint möglich. Der bullige Angreifer könnte jene offensive Durchschla­gskraft mitbringen, die die Augsburger zuletzt vermissen ließen. Trainer Schuster betont: „Jeder Spieler, der aus der Reha zurückkomm­t, hilft uns enorm weiter.“

Wer wird in Ingolstadt fehlen?

Auf Alfred Finnbogaso­n muss der FCA weiter verzichten. Seine Adduktoren­und Leistenver­letzung ist hartnäckig. Wenn er die Belastung steigert, hat der Isländer Schmerzen. Trainer Schuster rechnet nicht mit einem Einsatz, statt dessen soll Torjäger Finnbogaso­n die Länderspie­lpause nutzen, um gesund zu werden. Außerdem fehlen dem FCA weiterhin die Langzeitve­rletzten Caiuby (Knorpelsch­aden), Jeffrey Gouweleeuw (Lungenkoll­aps) und Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Wadenbeinb­ruch).

FCI-Trainer Markus Kauczinski steht gewaltig unter Druck, müsste bei einer Niederlage wohl gehen. Wie denkt Schuster darüber?

Der FCA-Trainer beurteilt die Situation pragmatisc­h, denkt – wenig überrasche­nd – zunächst an seine Mannschaft. Jeder Trainer stehe unter Druck, wenn die Punkte ausblieben, meint Schuster. Er hoffe jedoch, dass Kauczinski in Ruhe weiterarbe­iten dürfe. „Weil ich ihn für einen außergewöh­nlich guten Trainer halte“, begründet Schuster.

 ?? Foto: Klaus-Rainer Krieger ?? Unter den Augen von FCA-Coach Dirk Schuster trainierte Raúl Bobadilla gestern mit der Mannschaft. Der Stürmer hat seine Schulterve­rletzung überwunden und könnte gegen Ingolstadt in den Kader zurückkehr­en.
Foto: Klaus-Rainer Krieger Unter den Augen von FCA-Coach Dirk Schuster trainierte Raúl Bobadilla gestern mit der Mannschaft. Der Stürmer hat seine Schulterve­rletzung überwunden und könnte gegen Ingolstadt in den Kader zurückkehr­en.

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