Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Ruhe vor dem Rentensturm
In Berlin, so scheint es, ist die Zukunft der Rente im Augenblick wichtigstes innenpolitisches Thema. Zumindest will die Bundesregierung noch einige Zukunftsaufgaben abarbeiten, um die sensible Rentenproblematik nicht in den bevorstehenden Bundestagswahlkampf zu zerren. Das ist auch gut so.
Momentan funktioniert das Rentensystem einigermaßen geräuschlos. Die Altersbezüge sind in den vergangenen Jahren spürbar schneller gewachsen als die Verbraucherpreise. Trotzdem konnte die Rentenversicherung Jahr für Jahr mit guten Bilanzen glänzen.
Aber allen Verantwortlichen ist bewusst, dass das System bereits ab dem kommenden Jahrzehnt auf seine bisher größte Bewährungsprobe gestellt wird. Um sie zu bewältigen, müssen Maßnahmen getroffen werden, auch wenn sie zunächst unpopulär sind. Ansonsten explodiert die Altersarmut auf der einen Seite und auf der anderen werden die Jungen, also die Beitrags- und Steuerzahler, überfordert. Und die kommenden fünf Jahre der Beitragsstabilität und gleich bleibenden Rentenerhöhung wären die berühmte Ruhe vor dem Sturm.