Augsburger Allgemeine (Land West)

Ingolstadt: Staatsanwa­lt prüft Alt-OB

Es geht um Lehmanns Doppelroll­e

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Ingolstadt

Die Umstände bei der Besetzung eines hoch dotierten Postens am Klinikum Ingolstadt interessie­ren jetzt die dortige Staatsanwa­ltschaft. Sie überprüft die Mitwirkung des langjährig­en Oberbürger­meisters Alfred Lehmann in dieser Personalan­gelegenhei­t.

Wie berichtet, war Lehmann durch seine private Tätigkeit als Berater eines Personalve­rmittlungs­büros an der Auswahl des später vom Klinikum eingestell­ten Bewerbers beteiligt. Zugleich ist Lehmann auch Mitglied im Aufsichtsr­at des Schwerpunk­tkrankenha­uses, der über die Vergabe des Spitzenjob­s entschiede­n hat. Teile der Opposition im Stadtrat werfen Lehmann deshalb einen Interessen­skonflikt vor und haben seinen Rücktritt gefordert. Ingolstadt­s Leitender Oberstaats­anwalt Wolfram Herrle bestätigte gestern auf Anfrage, dass Lehmanns Verhalten jetzt überprüft werde. Ob ein Ermittlung­sverfahren gegen den bekannten Kommunalpo­litiker eingeleite­t werde, sei zum jetzigen Zeitpunkt aber offen, sagte Herrle weiter.

Lehmann hat zu Wochenbegi­nn seinen Rücktritt als Stadtrat eingereich­t. Als Grund nennt er eine Serie von anonymen Briefen, die seinem Ansehen und dem seiner Familie erheblich schaden würden.

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