Augsburger Allgemeine (Land West)
Hat die Polizei einen Serientäter erwischt?
Kriminalität Beamte nehmen einen Mann fest, der an rund 30 Autos die Scheiben eingeschlagen haben soll. Sein Motiv ist wohl eindeutig
Die Polizei geht davon aus, dass eine Serie von Autoaufbrüchen im Stadtteil Oberhausen aufgeklärt ist. Polizeibeamte nahmen am Montag am Oberhauser Bahnhof einen 34-jährigen Mann fest, der für rund 30 solcher Taten verantwortlich sein soll. Er schlug demnach vielfach die Scheiben von geparkten Autos ein und schnappte sich Wertsachen. Auf diese Weise finanzierte er offenbar seine Drogensucht. Seit Anfang Oktober hatte die Polizei immer wieder Autoaufbrüche in Oberhausen gemeldet.
Teils gab es sogar mehrere Fälle an einem Tag. Unter anderem häuften sich Taten im Bereich des Nordfriedhofs, aber auch in Seitenstraßen der Ulmer Straße. Bereits Anfang Oktober ist der nun gefasste Tatverdächtige womöglich noch haarscharf einer Festnahme entkommen. Eine Frau hatte damals in der Billerstraße – einige hundert Meter vom Oberhauser Bahnhof entfernt – gesehen, wie ein Mann die Seitenscheibe eines Autos eingeschlagen hatte. Die Zeugin verfolgte den Täter einige Meter und wählte gleichzeitig den Notruf der Polizei. Der Täter konnte mit seiner Beute – ein Geldbeutel mit persönlichen Papieren und Bargeld – jedoch flüchten. Eine sofortige Fahndung der Polizei brachte damals keinen Erfolg.
Der jetzt von Beamten der Oberhauser Polizeiinspektion festgenommene Mann stammt aus Niederbayern und ist erst vor wenigen Monaten nach Augsburg gezogen. Er wohnte den Angaben zufolge in einer Pension in Oberhausen. Dort durchsuchten Polizisten auch das Zimmer des 34-Jährigen. Sie fanden Beute, die einzelnen Taten eindeutig zugeordnet werden könne, sagt Polizeisprecherin Isabel Deubler. Insgesamt soll der Verdächtige bei den rund 30 Taten, die man ihm zuschreibt, Beute im Wert von rund 2000 Euro gemacht haben. Der Sachschaden an den Autos liegt deutlich darüber. Er summiert sich auf rund 5000 Euro.
Der 34-jährige Mann sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Ein Geständnis habe er bislang nicht abgelegt, heißt es bei der Polizei. Ob er über die bislang ermittelten 30 Taten hinaus noch an weiteren Autos zugeschlagen haben könnte, wird von der Polizei derzeit noch geprüft. Die Polizei rät Autofahrern grundsätzlich, keine Taschen, Geldbeutel oder Wertgegenstände wie Handys offen in einem geparkten Wagen liegen zu lassen. Ein von außen leer wirkendes Auto sei für die Gelegenheitsdiebe deutlich weniger attraktiv, so die Beamten.