Augsburger Allgemeine (Land West)
Erinnerung ohne Zeitzeugen
Reihe „Lebenslinien“endet nach 15 Jahren
Vor 15 Jahren initiierte das Jüdische Kulturmuseum zusammen mit dem Sensemble Theater die Zeitzeugenreihe „Lebenslinien“. Den Auftakt machten Mitglieder der Familie Seidel. Danach waren Zeitzeugen zu Gast, die vor den Nationalsozialisten aus Augsburg hatten fliehen müssen und die berichteten, wie es ihnen und ihrer Familie während und nach der Verfolgung ergangen war. Seit 2008 führte das Museum zudem Workshops für Schulklassen mit den Zeitzeugen durch, die für eine Zeit ohne Zeitzeugen auf Video festgehalten wurden. Nun ist diese Zeit gekommen. Eine Fortsetzung der Reihe ist im gewohnten Ablauf nicht mehr möglich. Doch wie kann die Erinnerung an die NS-Verbrechen wach gehalten werden ohne die Stimme derjenigen, die sie erlitten haben? Diese Frage wollen die Initiatoren der Reihe diskutieren und dabei auf 15 Jahre „Lebenslinien“zurückblicken. Am Sonntag, 13. November, diskutieren im Sensemble Theater (Bergmühlstraße) Benigna Schönhagen vom Jüdischen Kulturmuseum und Sebastian Seidel vom Sensemble Theater mit Nina Ritz vom Max Mannheimer Zentrum Dachau. Beginn ist um 11 Uhr.