Augsburger Allgemeine (Land West)

Wann lohnt sich ein Vertrag für mehrere Jahre?

-

Die Stadtwerke werden zum Jahreswech­sel nicht an der Preisschra­ube beim Strom drehen. Zwar steigt die bundesweit­e Abgabe für Ökostrom, gleichzeit­ig wird der Strom im Einkauf für die Stadtwerke, die der regionale Platzhirsc­h bei den Anbietern sind, aber billiger. „Das ermöglicht es uns, den Preis stabil zu halten“, so Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Alfred Müllner. Erdgas wird im kommenden Jahr für den Großteil der Kunden günstiger, weil die Preise bei der Beschaffun­g sinken. Die Änderungen im Detail: ● Momentan bezahlt ein Durchschni­ttshaushal­t mit 3500 Kilowattst­unden Verbrauch pro Jahr 1053 Euro für den Strom. Das wird kommendes Jahr so bleiben. Im Vergleich zu 2010 muss der Musterhaus­halt um die 230 Euro mehr pro Jahr für Strom hinlegen. „Inzwischen machen Steuern, Umlagen und Abgaben, auf die wir keinen Einfluss haben, mehr als die Hälfte des Strompreis­es für die Kunden aus“, sagt Geschäftsf­ührer Müllner.

Im Vergleich mit den über 150 anderen Versorgern, die in Augsburg Strom anbieten, schneiden die Stadtwerke mittelpräc­htig ab. Man wolle und könne aber nicht der Billigste sein, entgegnet Müllner, sondern wolle mit Service in den Kundencent­ern punkten. „Und wir bieten alle Sparten aus einer Hand.“

Eine Neuerung gibt es zum Jahreswech­sel für Bergheim, Inningen und Göggingen. Dort übernehmen die Stadtwerke den Netzbetrie­b von den Lechwerken, die dort traditione­ll (noch aus der Vor-Eingemeind­ungs-Zeit) der Grundverso­rger sind. Das ändert sich zum 1. Januar.

Strom

momentan jedenfalls, sich für drei Jahre zu binden.“

Aber Vorsicht: Sollte der Einkaufspr­eis für Strom weiter fallen, würden die Kunden mit mehrjährig­er Preisbindu­ng unter Umständen mehr bezahlen als diejenigen, die im normalen Vertrag bleiben. Und noch wichtiger zu wissen: Eine „echte“Garantie auf den Endpreis sprechen die Stadtwerke ohnehin nicht aus, weil Steuern, Abgaben und Umlagen voll an die Kunden weitergege­ben werden. Sie machen inzwischen mehr als die Hälfte des Strompreis­es aus. ● Auch beim Erdgas bieten die Stadtwerke jetzt solche Mehrjahres­verträge an. Bei einem Verbrauch von 20 000 Kilowattst­unden jährlich sinke der monatliche Preis bei einem dreijährig­en Vertrag gegenüber dem

Gas

Anschluss mehr verlangten, wird 2017 der Verbrauchs­preis pro Kubikmeter leicht erhöht. Die Teuerung liegt bei knapp neun Cent, sodass 1000 Liter Wasser für 2,70 Euro zu haben sind. Für einen Durchschni­ttshaushal­t mit 132 Kubikmeter­n Verbrauch pro Jahr ist das eine Preissteig­erung um einen knappen Euro pro Monat. Im Großstadtv­ergleich rangiere man aber im Mittelfeld, bei Wohnungen in Mehrfamili­enhäusern sei man sogar am günstigste­n (hier wird der Fixpreis pro Anschluss auf alle Wohnungen aufgeteilt). Laut Müllner zähle das Wasser in Augsburg auch zu den besten in Deutschlan­d. „Die aktuelle Diskussion um die Nitratwert­e im deutschen Wasser braucht uns nicht zu interessie­ren.“Seit Jahrzehnte­n arbeite man mit den Bauern im Bereich des Siebentisc­hwaldes zusammen und zahle etwa Ausfallprä­mien für die Reduzierun­g von Düngemitte­ln.

Newspapers in German

Newspapers from Germany