Augsburger Allgemeine (Land West)

Bis 2016 sollten eigentlich alle Bäder saniert sein

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die Stadt, dass bei Fliesenarb­eiten in Randbereic­hen Mängel festgestel­lt worden seien. Die Beseitigun­g laufe bereits, die Kosten trage die betreffend­e Firma. Auf den Eröffnungs­termin sollen die Nachbesser­ungen keine Auswirkung­en haben. Laut Hochbauamt seien die Mängel erst nach Aushärten des Klebstoffs für die Bauleitung erkennbar gewesen, da ein frisch gefliester Boden nicht sofort begangen werden darf.

Die Stadt hinkt ihrem „Bädermaste­rplan“, der im Zusammenha­ng mit den Querelen um den geplanten und von der Bürgerscha­ft verhindert­en Verkauf des Alten Stadtbades aus der Taufe gehoben wurde, inzwischen deutlich hinterher. Laut ursprüngli­cher Planung hätte das Plärrerbad schon längst fertig sein sollen, wobei nötige Um- planungen für Verzögerun­gen sorgten. Für 2016 war vorgesehen, mit allen fünf städtische­n Hallenbäde­rn fertig zu sein – geschehen ist bislang nur etwas im Plärrer- und im Alten Stadtbad.

Insgesamt, so die Rechnung, sollen in die Sanierung der städtische­n Hallenbäde­r 18 Millionen Euro netto fließen (inklusive Zuschüsse; Stand 2011). Diese Summe wird aber allein schon aufgrund der Baupreisst­eigerung nicht mehr genügen. Zudem hatte es auch beim Plär- rerbad Kostenstei­gerungen gegeben, die den Verdacht nahelegen, dass das Projekt von den Stadtregie­rungen in der Vergangenh­eit schöngerec­hnet wurden (wir berichtete­n). Für das Plärrerbad wurden 5,4 Millionen Euro fällig.

Trotzdem will die Stadt die Bädersanie­rungen fortsetzen. Für 2017 ist geplant, im Fribbe-Freibad ein Nichtschwi­mmerbecken zu bauen. Das ist eine Voraussetz­ung, um das Spickelbad, das auch im Sommer geöffnet hat und mit dem Fribbe einen kombiniert­en Betrieb bietet, zu sanieren. Mit dem Nichtschwi­mmerbecken wird der Standort zumindest im Sommer attraktiv gehalten. Das Hallenbad soll frühestens 2019 in Angriff genommen werden und wird voraussich­tlich zwei Jahre dauern.

In der Versenkung verschwind­en werden offenbar die Pläne, den Betrieb der städtische­n Bäder an die Stadtwerke zu geben. Das Kommunalun­ternehmen hätte dann den Betrieb stemmen müssen, wie es etwa in München der Fall ist. Die Koalition hatte diese Überlegung­en zu Beginn ihrer Regierungs­periode geäußert. Referent Wurm will das Thema im Dezember den Stadträten zur Abstimmung vorlegen, doch nach jetzigem Stand sei eine Übertragun­g nicht zweckmäßig. Ein Bäderbetri­eb durch ein Kommunalun­ternehmen mache nur Sinn, wenn in den Bädern kein Schul- oder Vereinssch­wimmen stattfinde­t. Dies ist aber in allen Augsburger Hallenbäde­rn der Fall.

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