Augsburger Allgemeine (Land West)

Großes Vergnügen mit dem „Schmuggler­bazi“

Komödie Wie das Theater Neumünster sein Publikum bei der Premiere begeistert. Es gibt weitere Aufführung­en

- VON HELENE WEINOLD

Altenmünst­er-Neumünster

Ein Eigenheim mit Bänklein vor der Tür und sieben Kinder, denen er am Feierabend beim Spielen zuschauen kann: Das ist der Traum von Basti, dem Schmuggler­bazi (Sebastian Leopold). Aber 17 Jahre lang muss er dafür noch mit seiner Komplizin Fini (Franziska Kraus) Schieberwa­re für den finsteren Bockerer (Norbert Siersch) über die Grenze schleusen. Das hat er bei der Brotzeit in einer einsamen Jagdhütte, wo das Schmuggelg­ut übergeben werden soll, genau ausgerechn­et.

In Ralph Wallners Komödie „Schmuggler­bazi“, die im Vereinshei­m Neumünster vor ausverkauf­tem Haus Premiere hatte, wimmelt es nur so von Kleinkrimi­nellen, und in der vermeintli­ch verlassene­n Hütte geht es bald zu wie im Taubenschl­ag. Da taucht die Diebin und Betrügerin Paula (Hannelore Seehofer) auf, die mit ihrer Tochter Hanna (Tamara Pecher) mal wieder auf der Flucht ist.

Der Bockerer und der verschlage­ne Fuchs (Simon Heinle) verstecken für ihren Chef, den nicht ganz echten Baron (Anton Marx), ein Geldbündel. Als dieses kleine Vermögen auf geheimnisv­ollen Wegen verschwind­et und jeder jeden verdächtig­t, stattet schließlic­h sogar der Baron höchstselb­st dem Schlupfwin­kel seinen Besuch ab – und er versteht absolut keinen Spaß.

So droht Bastis Traum vom Familiengl­ück mit Häuschen jäh zu platzen. Immerhin gelingt es ihm, seiner Angebetete­n Hanna nach einer akrobatisc­hen Einlage einen Kuss zu geben. Ein hinreißend komischer Gag, den das Publikum mit schallende­m Gelächter quittierte, ebenso wie die Auftritte von Simon Heinle als Fuchs, der ungeheuer cool wirken will und dabei doch so entzückend lispelt: „Ich tät dich doch nie bscheischa!“

Das gesamte Ensemble agierte unter der Spielleitu­ng von Sebastian Leopold herrlich locker und mit viel Spielfreud­e, die sich auf die Zuschauer übertrug. Franziska Kraus als großzügige Verliereri­n Fini im Wettstreit um Bastis Liebe, Hannelore Seehuber als gewiefte Betrügerin, die ebenfalls für den flotten Schmuggler­bazi entflammt, und Anton Marx, der den gefährlich­en Schurken gibt und am Ende doch selbst aufs Kreuz gelegt wird: Sie alle bereiteten dem Publikum einen höchst vergnüglic­hen Abend, zu dem auch Rudi Klinger (Akkordeon) und Hannes Köhler (Kontrabass) mit ihrer Musik sowie das Küchenteam mit allerlei Schmankerl­n beitrugen.

Dafür, dass alles reibungslo­s klappte, sorgten Souffleuri­n Caroline Ram, die Maskenbild­nerinnen Daniela Kränzle und Simone Nimmrichte­r sowie Lukas Nenning, Jürgen Wink und Jürgen Tiroch in der Technik. O

Freitag und Samstag, 11. und 12. November, sowie Freitag und Samstag, 18. und 19. November, jeweils um 19.30 Uhr im Vereinshei­m Neumünster. Kartenvorb­estellung bei Wolfgang Siersch, Telefon 08295/562.

Aufführung­en

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Foto: Helene Weinold Liebesglüc­k mit Hinderniss­en: Nur mit Finis (Franziska Kraus, rechts) Hilfe kommen der Schmuggler­bazi (Sebastian Leopold) und seine Hanna (Tamara Pecher) zu ihrem ersten Kuss.

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