Augsburger Allgemeine (Land West)
Teurer Test: Feuerwehr muss ausrücken
Sicherheit Wegen eines Defekts in der Alarmanlage, der gleich zweimal auftrat, muss das Möbelhaus jetzt zahlen. Der Zeitpunkt ist ungünstig
Gersthofen
Es sind Feiertage in der Gersthofer Filiale des Möbelriesen Ikea: Derzeit wird mit zahlreichen Aktionen das zehnjährige Bestehen am Standort gefeiert. Der gestrige Tag dürfte die Partystimmung ein wenig getrübt haben: Am Vormittag rückte die Gersthofer Feuerwehr innerhalb einer Stunde gleich zweimal mit jeweils drei Fahrzeugen an. Eine Gefahr bestand zwar zu keiner Zeit – der schwedische Möbelriese dürfte sich aber gleich doppelt ärgern. Denn die Einsätze kommen das Unternehmen auch teuer zu stehen.
Wie Wolfgang Baumeister, der Kommandant der Gersthofer Feuerwehr, bestätigt, handelte es sich bei den beiden Einsätzen um 9 und um 10 Uhr jeweils um Fehlalarme. Er erklärt. „Weil die gesamte Verkaufsfläche mit einer Sprinkleranlage ausgestattet ist, muss die Alarmanlage einmal pro Woche getestet werden.“Für gewöhnlich bekommen die Retter von dem Test nichts mit: Währenddessen verhindert ein Schalter, dass auch die Feuerwehr verständigt wird.
Nach Auskunft von Ikea Gersthofen hatte sich aber eben jener Schalter am gestrigen Donnerstag wegen Verschleißerscheinungen in die ewige Rente verabschiedet – und der Fehler wurde zu spät bemerkt.
Nachdem beim ersten Mal um 9 Uhr die Gersthofer Feuerwehr vergeblich angerückt war, glaubte man im Möbelhaus, den Fehler behoben zu haben – und musste eine Stunde später feststellen, dass dies offenbar nicht so war. Abermals rückten 15 Mitglieder des Gersthofer Wehr mit ihren Fahrzeugen und Blaulicht an, um ein vermeintliches Feuer zu löschen. Um 10 Uhr lief zudem bereits der Betrieb in dem Möbelhaus, das seine Pforten um 9.30 Uhr öffnet. Wie Kommandant Wolfgang Baumeister sagt, hat die Doppelpanne finanzielle Folgen für Ikea: „Die Fehlalarme werden dem Unternehmen in Rechnung gestellt.“Etwa 600 Euro, schätzt er, kosten die beiden Einsätze jeweils, insgesamt als 1200 Euro. Zu Recht, sagt Baumeister: „Schließlich sind die Leute zweimal von der Arbeit losgesprungen um einen Brand zu löschen, den es gar nicht gibt.“In der kommenden Woche soll sich das Schauspiel bei Möglichkeit nicht wiederholen: Laut Ikea ist der defekte Schalter mittlerweile durch einen neuen ersetzt worden.