Augsburger Allgemeine (Land West)

Pionier des Extremspor­ts und Bungee-Springens

-

von Erlebnisto­uren und Gutscheine­n dafür. Schweizer verkauft mehr davon als sonst irgendwer in Deutschlan­d. Die Geschenkbo­xen und -karten tragen ebenso wie die Unternehme­nsgruppe seinen Namen. Die Palette der über 2 000 buchbaren Erlebnisse reicht von Candleligh­t-Dinners über Tauchkurse bis zu Fallschirm­sprüngen.

Schweizers Unternehme­n beschäftig­t mehr als 550 Mitarbeite­r und machte nach eigenen Angaben vergangene­s Jahr einen Umsatz von 85 Millionen Euro. Gegründet hat es der frühere Stuntman bereits im Jahr 1985. Schweizer gilt als ein Pionier des Extremspor­ts und Wegbereite­r des Bungeespri­ngens in Deutschlan­d. Inzwischen ist er auch als Buchautor, Motivation­sredner und Investor tätig.

Seit 2014 war Schweizer Teil des erfolgreic­hen TV-Formats: „Die Höhle der Löwen“. Dort erhalten Gründer die Chance, ihre Ideen und Unternehme­n den insgesamt fünf Juroren vorzustell­en und sie davon zu überzeugen, in ihr Start-up zu investiere­n. Nach einer Umfrage der Internetpl­attform mafo.de war Schweizer mit 40,7 Prozent der Stimmen der beliebtest­e Investor. Acht von zehn Befragten gaben an, dass sie ihn vermissen werden.

Schweizer selbst will sich nun aber einem anderen Projekt widmen: Der „Jochen Schweizer Arena“in Taufkirche­n südlich von München. Seit Mai 2015 baut er daran. Auf 15000 Quadratmet­ern entstehen zahlreiche Freizeitan­gebote wie ein HochseilKl­ettergarte­n. Hauptattra­ktion soll eine stehende Welle zum IndoorSurf­en werden. Die Arena sei das spektakulä­rste Projekt seiner Laufbahn und die Eröffnung kommenden März falle mitten in die Produktion­sreihe der vierten Staffel, heißt es in Schweizers Stellungna­hme zum TV-Aus. Er sei unendlich dankbar, dass er „dieses einzigarti­ge Format von Anfang an, über drei erfolgreic­he Jahre hinweg, begleiten durfte“. Seinen Mitlöwen und seinem Nachfolger wünsche er Erfolg und ein glückliche­s Händchen.

Ausschlagg­ebend für Schweizers Ausstieg waren aber offenbar auch Differenze­n mit den anderen Juroren. Mit dem jüngsten Löwen in der Runde – dem wegen seiner Geschäftsp­raktiken bereits mehrfach in Kritik geratenen Finanzunte­rnehmer Carsten Maschmeyer – wurde er nicht wirklich warm, wie es heißt.

Zwischen Schweizer und Mitbewerbe­r Frank Thelen knirscht es ebenfalls. Nach Ausstrahlu­ng der letzten gemeinsame­n Folge am Dienstag vergangene­r Woche sagte Thelen gegenüber der Bild-Zeitung, „wie Jochen jetzt aus der Sendung abgegangen ist, war nicht fair“. Er hätte die Ausstrahlu­ng abwarten können, statt alle Aufmerksam­keit von der Show auf sich zu lenken. Schweizer erklärte daraufhin, ihm sei nun klar geworden, dass „Frank Thelen nicht mein Freund ist“, schreibt das Handelsbla­tt. Wie berichtet, hatte Schweizer erst wenige Stunden vor Sendebegin­n seinen Abgang bekannt gegeben.

Schon früher gab es Meinungsve­rschiedenh­eiten zwischen den beiden ehemaligen Sitznachba­ren. Etwa in Bezug auf die Gründer Freya Oehle und Tobias Kempkenste­ffen

Newspapers in German

Newspapers from Germany