Augsburger Allgemeine (Land West)
Joggerin wurde missbraucht
Leichenfund nahe Freiburg löst Verunsicherung aus
Endingen
Die vermisste 27-jährige Joggerin aus der Nähe von Freiburg ist Opfer eines Sexualverbrechens geworden. Die junge Frau wurde sexuell missbraucht und vorsätzlich getötet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Endingen mit. Es gebe bislang keinen Tatverdächtigen und keine heiße Spur.
Die 27-Jährige war am Sonntag allein zum Joggen aufgebrochen und wollte nach einer Stunde wieder zu Hause sein. Sie kehrte jedoch nicht zurück. Ihre Leiche wurde am Donnerstag von Polizisten in einem kleinen Waldstück in den Weinbergen des Ortes gefunden. Wie die Frau getötet wurde, wollten die Ermittler nicht sagen. Auch zum Todeszeitpunkt machten sie keine Angaben.
Die Polizei bildete eine 40 Beamten zählende Sonderkommission. Geprüft wird nun auch, ob es einen Zusammenhang zu einem ähnlichen Fall gibt. Im 30 Kilometer von Endingen entfernten Freiburg war Mitte Oktober eine 19 Jahre alte Studentin vergewaltigt und getötet worden. Die Medizinstudentin aus dem Enzkreis war mit ihrem Fahrrad auf dem Weg von einer Studentenparty nach Hause, als sie am Uferweg des Flusses Dreisam Opfer des Verbrechens wurde. Vom Täter fehlt bis heute jede Spur.
Mögliche Parallelen würden nun untersucht, sagte der Chef der Freiburger Kriminalpolizei, Peter Egetemaier. Konkrete Hinweise darauf fehlten noch. In Endingen werde von einem unbekannten Einzeltäter ausgegangen, genau wie im Freiburger Fall. Hinweise auf Beziehungstaten gebe es derzeit nicht. In der Öffentlichkeit gebe es nach den zwei tödlichen Sexualstraftaten in einem Monat eine große Verunsicherung, sagte Kripochef Egetemaier. Und weiter: Noch sei unklar, ob am Tatort in Endingen verwertbare DNASpuren gefunden wurden – die mit den an der Freiburger Leiche gefundenen männlichen Körperspuren verglichen werden könnten.