Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Schoner schützt die Narbe

FC Augsburg Dominik Kohr hat sich von seiner schweren Unterschen­kelverletz­ung schneller erholt als erwartet. Warum er trotzdem nicht für die U 21 nominiert ist

- VON ROBERT GÖTZ

Die Narbe, die Dominik Kohr noch an das Horrorfoul von José Rodriguez erinnert, ist ungefähr 14 Zentimeter lang. Am 18. September hatte der Mainzer den FCA-Spieler beim 2:1-Heimsieg des FCA in der Nachspielz­eit am rechten Unterschen­kel mit den Stollen so tief aufgeschli­tzt, dass die Wunde bis auf den Knochen reichte. Der Spanier bekam fünf Spiele Sperre.

Dominik Kohr erholte sich von der Operation überrasche­nderweise schneller als erwartet. Er musste insgesamt nur drei Spiele pausieren. Gegen Schalke und in Freiburg wurde er jeweils in der Schlusspha­se eingewechs­elt, sein erstes Spiel nach der Verletzung über 90 Minuten absolviert­e er beim 2:0-Auswärtssi­eg gegen den FC Ingolstadt.

Ohne Probleme. Er führte insgesamt 23 Zweikämpfe, als hätte es seine schwere Verletzung nie gegeben. Das hat auch einen Grund. Seine Narbe schützt ein extra für ihn angefertig­ter Schienbein­schützer. „Ich gehe in jeden Zweikampf mit 100 Prozent rein, da mache ich mir keine Gedanken. Der Schoner schützt die Narbe, damit sie bei einem möglichen Tritt nicht aufplatzt“, sagt der 22-Jährige. Er machte seinem Spitznamen „HardKohr“alle Ehre.

Die Länderspie­lpause nützt er, um sich für das Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (19. November) weiter in Form zu bringen. Für die U-21-Länderspie­le Deutschlan­ds gegen die Türkei und Polen hat ihn Trainer Stefan Kuntz nicht eingeladen. Dabei scheint Kuntz mehr als sein Vorgänger Horst Hrubesch auf Kohr zu bauen.

Hrubesch ignorierte Kohr, unter Kuntz kam Kohr vor seiner Verletzung

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Foto: Ulrich Wagner Dominik Kohr hat sich zurückgeme­ldet: dabei ist seine schwere Verletzung, bei der er sich den Unterschen­kel aufschlitz­te, noch keinen Monat her.

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