Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Schoner schützt die Narbe
FC Augsburg Dominik Kohr hat sich von seiner schweren Unterschenkelverletzung schneller erholt als erwartet. Warum er trotzdem nicht für die U 21 nominiert ist
Die Narbe, die Dominik Kohr noch an das Horrorfoul von José Rodriguez erinnert, ist ungefähr 14 Zentimeter lang. Am 18. September hatte der Mainzer den FCA-Spieler beim 2:1-Heimsieg des FCA in der Nachspielzeit am rechten Unterschenkel mit den Stollen so tief aufgeschlitzt, dass die Wunde bis auf den Knochen reichte. Der Spanier bekam fünf Spiele Sperre.
Dominik Kohr erholte sich von der Operation überraschenderweise schneller als erwartet. Er musste insgesamt nur drei Spiele pausieren. Gegen Schalke und in Freiburg wurde er jeweils in der Schlussphase eingewechselt, sein erstes Spiel nach der Verletzung über 90 Minuten absolvierte er beim 2:0-Auswärtssieg gegen den FC Ingolstadt.
Ohne Probleme. Er führte insgesamt 23 Zweikämpfe, als hätte es seine schwere Verletzung nie gegeben. Das hat auch einen Grund. Seine Narbe schützt ein extra für ihn angefertigter Schienbeinschützer. „Ich gehe in jeden Zweikampf mit 100 Prozent rein, da mache ich mir keine Gedanken. Der Schoner schützt die Narbe, damit sie bei einem möglichen Tritt nicht aufplatzt“, sagt der 22-Jährige. Er machte seinem Spitznamen „HardKohr“alle Ehre.
Die Länderspielpause nützt er, um sich für das Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (19. November) weiter in Form zu bringen. Für die U-21-Länderspiele Deutschlands gegen die Türkei und Polen hat ihn Trainer Stefan Kuntz nicht eingeladen. Dabei scheint Kuntz mehr als sein Vorgänger Horst Hrubesch auf Kohr zu bauen.
Hrubesch ignorierte Kohr, unter Kuntz kam Kohr vor seiner Verletzung