Augsburger Allgemeine (Land West)

Klima kostet Milliarden

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Der Klimawande­l in Deutschlan­d mit mehr Unwettern, Hitze und Hochwasser bringt auch immense wirtschaft­liche Verluste mit sich. Klimabezog­ene Naturgefah­ren haben zwischen 1970 bis 2014 volkswirts­chaftliche Schäden von mehr als 90 Milliarden Euro verursacht. Dies zeigt ein neues Handbuch von 126 Wissenscha­ftlern. Hitzewelle­n im Sommer haben sich in Westeuropa seit 1880 verdreifac­ht – und diese Entwicklun­g dürfte sich noch deutlich verschärfe­n. Zusammen mit mehr Ozon und Feinstaub nahe am Boden belastete dies vor allem chronisch Kranke, Alte und Allergiker.

Die Wissenscha­ftler belegen, dass von 1881 bis 2014 die Temperatur­en, über Deutschlan­d gemittelt, deutlich angestiege­n sind, und zwar im Jahresdurc­hschnitt um 1,3 Grad. Damit hat sich Deutschlan­d stärker erwärmt als die Erde im Durchschni­tt. Und: Halten die gegenwärti­gen, hohen Emissionen klimaschäd­licher Treibhausg­ase wie Kohlendiox­id an, könnte es hierzuland­e im Jahresdurc­hschnitt zwischen 3,2 und 4,6 Grad wärmer werden. Frostige Winter mit viel Schnee dürften da selten werden, zunehmen hingegen Winter mit extremem Starkregen und Hagelschla­g. Über der Nordsee und Nordwestde­utschland dürften noch mehr Stürme toben.

Betroffen werde Deutschlan­d aber auch durch Klimaschäd­en andernorts, etwa in Afrika. Wenn dort etwa Dürren ausbrächen und gleichzeit­ig die Bevölkerun­g wachse, könne dies Migrations­ströme in Richtung Europa in Gang setzen.

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