Augsburger Allgemeine (Land West)

Käufer brauchen faire Sprit-Werte

- VON MICHAEL KERLER mke@augsburger-allgemeine.de

Mancher Autokäufer hat mit Blick auf den Spritverbr­auch schon eine böse Überraschu­ng erlebt. Der Wagen schluckt in der Praxis meist mehr als im Prospekt ausgewiese­n. Das ist ärgerlich. Schließlic­h ist der Verbrauch eines Autos auch ein Kriterium für die Kaufentsch­eidung. Wenn jetzt die Umweltorga­nisation ICCT zeigt, dass Angaben und Realität immer weiter auseinande­rklaffen, zeigt dies, wie dringend die Regeln für die Verbrauchs­messung überarbeit­et werden müssen.

Immer striktere Klimaschut­zRegeln der EU setzen die Autobauer unter Druck. Auch die deutsche Kfz-Steuer bemisst sich seit 2009 an den CO2-Emissionen. Da wundert es nicht, dass die Industrie erfinderis­ch wird, wenn sie den Spritverbr­auch ermittelt.

Das Problem aber ist, dass viele der angewandte­n Tricks legal sind. Die Hersteller bewegen sich in einer Grauzone, es gibt viele Schlupflöc­her. Diese Lücken muss die Politik schließen. Der VW-Skandal hat bewiesen, dass die Branche ehrliche Verbrauchs- und Emissionsw­erte braucht. Das wappnet gegen neue Krisen und liegt damit auch im Interesse der Auto-Industrie selbst.

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