Augsburger Allgemeine (Land West)
Käufer brauchen faire Sprit-Werte
Mancher Autokäufer hat mit Blick auf den Spritverbrauch schon eine böse Überraschung erlebt. Der Wagen schluckt in der Praxis meist mehr als im Prospekt ausgewiesen. Das ist ärgerlich. Schließlich ist der Verbrauch eines Autos auch ein Kriterium für die Kaufentscheidung. Wenn jetzt die Umweltorganisation ICCT zeigt, dass Angaben und Realität immer weiter auseinanderklaffen, zeigt dies, wie dringend die Regeln für die Verbrauchsmessung überarbeitet werden müssen.
Immer striktere KlimaschutzRegeln der EU setzen die Autobauer unter Druck. Auch die deutsche Kfz-Steuer bemisst sich seit 2009 an den CO2-Emissionen. Da wundert es nicht, dass die Industrie erfinderisch wird, wenn sie den Spritverbrauch ermittelt.
Das Problem aber ist, dass viele der angewandten Tricks legal sind. Die Hersteller bewegen sich in einer Grauzone, es gibt viele Schlupflöcher. Diese Lücken muss die Politik schließen. Der VW-Skandal hat bewiesen, dass die Branche ehrliche Verbrauchs- und Emissionswerte braucht. Das wappnet gegen neue Krisen und liegt damit auch im Interesse der Auto-Industrie selbst.