Augsburger Allgemeine (Land West)
Jugendlicher erblindet
Kriminalität Ein Auge wurde durch eine Laserpointer-Attacke schwer beschädigt
Nürnberg
Oft sind die Ziele Piloten und Lokführer, meist geht es glimpflich aus – doch nach einer Laserpointer-Attacke in Nürnberg ist nun ein Jugendlicher auf einem Auge nahezu erblindet. Die Polizei sucht nach Zeugen. Das dürfte schwer werden, liegt der Vorfall doch mehrere Wochen zurück: Der Jugendliche war am Nachmittag des 13. Oktobers in einer U-Bahnstation auf der Rolltreppe nach oben gefahren. „Plötzlich bemerkte er einen grünen Laserstrahl, der ihn kurz darauf im Auge blendete“, schilderte die Polizei. Mit schlimmen Folgen: „Einige Zeit später verschlechterte sich die Sehfähigkeit des Jugendlichen enorm. Inzwischen ist er auf einem Auge nahezu erblindet.“
Laserpointer bündeln Lichtstrahlen einheitlicher Wellenlänge. Sie werden in fünf Klassen eingeteilt. Bis Klasse zwei gelten die Strahlen als ungefährlich: Das Auge schließt sich reflexartig, bevor es zu einer Verletzung der Netzhaut kommen kann. Alles was über eine Strahlenstärke von einem Milliwatt hinausgeht, kann jedoch gefährlich werden – und im Handel sind Laserpointer mit mehr als zehn Milliwatt erhältlich. Zur besonderen Gefahr werden sie, wenn Autofahrer, Zugführer sowie Piloten damit geblendet werden. Jahr für Jahr werden in Deutschland mehrere hundert Blend-Attacken gemeldet.
Dabei werden Laserpointer vielfach auch sehr nutzbringend verwendet: Mithilfe des Lichtbündels rufen etwa Computer Informationen von Datenträgern ab, können Haare und Tätowierungen entfernt und die Augen von Fehlsichtigen behandelt werden. In der Industrie wird per Laser geschnitten, gebohrt und gefräst.